Kinder nutzen das Internet

Eine Betrachtung des
Kindernetzes des Südwestrundfunks
unter sozialpädagogischen Aspekten

Diplomarbeit im Fach Sozialpädagogik
vorgelegt im
Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft


von Ariane Lamaack

Angefertigt bei:
Prof. Dr. Hansjosef Buchkremer
an der Universität zu Köln
Heilpädagogische Fakultät

Das Kopieren und Vervielfältigen der Diplomarbeitsinhalte sowie des dazugehörigen HTML-Quellcodes ist nur mit meiner ausdrücklichen Zustimmung erlaubt und bedarf einer schriftlichen Zustimmung. Die kommerzielle Verwendung der Inhalte oder eines Links auf diese Arbeit ist Ihnen untersagt.
©  2000 Ariane Lamaack, Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis

0 Vorwort
1 Einleitung
2 Das Internet
2.1 Definition
2.2 Ein historischer Rückblick
2.3 Funktionsweise des Internet
2.3.1 Transportebene
2.3.2 Verbindungsebene
2.3.3 Anwendungsebene
3 Nutzungsstudien
3.1 Wer nutzt das Internet?
3.2 Kinder und Jugendliche im Internet
4 Kritik am Internet
4.1 Jugendschutz
4.2 Vereinsamung und Entwicklungsstörungen
4.3 Medienkompetenz und Gleichberechtigung
5 Kinderseiten im Internet
6 Das Kindernetz des Südwestrundfunks
6.1 Pädagogisches Konzept
6.2 Aufbau
6.2.1 Startseite / Homepage
6.2.2 Rathaus
6.2.3 Wohnviertel
6.2.4 Post
6.2.5 Marktplatz
6.2.6 Spielplatz
6.2.7 Bibliothek
6.2.8 KIK-Haus
6.2.9 Reisebüro
6.2.10 Tigerenten Club
6.2.11 Philipps Tierpark
6.2.12 Funkhaus
7 Qualitative Erhebung
7.1 Vorüberlegungen zu den Interviews
7.2 Auswahl der Interviewpartner
7.3 Die Interviewsituation
7.4 Vorgehensweise und Selbstverständnis der Interviewerin
7.5 Das Auswertungsmaterial
7.6 Die qualitative Inhaltsanalyse
7.7 Auswertung der Interviews
8 Ergebnisanalyse
8.1 Ergebnistabelle
8.2 Erläuterung der Ergebnisse
8.3 Ergebnisse in Bezug auf die Internet-Kritik
8.3.1 Jugendschutz
8.3.2 Vereinsamung und Entwicklungsstörungen
8.3.3 Medienkompetenz und Gleichberechtigung
8.3.4 Ergebnisse zur Gestaltung von Kinderseiten
9 Eigene Einschätzungen
10 Literatur

Vorwort

Ein besonderes Dankeschön geht an alle Kinder, die zu einem Interview bereit waren und damit einen Hauptteil meiner Arbeit unterstützt haben.

Damit verbunden ist auch das Dankeschön an alle Schulleiter, Lehrer und Eltern, die behilflich waren, zwischen mir und den Kindern zu vermitteln und damit die Interviews ermöglichten.

An meine Korrekturleserinnen Margrit und Hedda einen herzlichen Dank.

Ein extra Dank geht an Maximilian, der mich zu dieser Zeit ertragen hat und meine ständigen Fragen zum Internet, Computer und TeX beantwortet hat.

Zum Abschluß möchte ich Prof. Donald E. Knuth für die Entwicklung von TeX danken. So war ich nicht gezwungen, mich auf WinWord zu verlassen.

1 Einleitung

Ich habe mich dazu entschlossen, eine Diplomarbeit über das Internet zu schreiben, weil ich der Meinung bin, daß dieses Medium in Zukunft nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken sein wird. In meinem Studium sind mir immer wieder Kommilitonen begegnet, die sich gegen den Umgang mit Computern sträubten und das Internet für eine überflüssige Modeerscheinung hielten. Ich bin jedoch der Überzeugung, daß es bereits heute für die pädagogische Arbeit notwendig ist, sich mit dem neuen Medium zu beschäftigen. Insbesondere in der Arbeit mit Kindern werden sich Pädagogen der Auseinandersetzung mit dem Internet bald nicht mehr entziehen können.

Für meine wissenschaftliche Untersuchung erschien mir das Kindernetz des Südwestrundfunks (SWR) besonders geeignet, da es Kindern ermöglicht, den Umgang mit dem Internet spielerisch zu erlernen. Dazu gehört auch, daß es Konzepte aufgreift, die den Kindern aus ihrem Alltag vertraut sind. So präsentiert sich das Kindernetz als virtuelle Stadt. Die Handlungsmöglichkeiten sind auf Institutionen verteilt, die in der Realität vergleichbare Funktionen wahrnehmen. Im Rathaus kann man sich beispielsweise anmelden, auf dem Marktplatz mit anderen "Bewohnern" aktuelle Themen diskutieren und sich auf dem Spielplatz die Zeit vertreiben.

Viele in dieser Arbeit erwähnten Begriffe sind neu, so daß sich für diese noch keine einheitliche Schreibweise durchgesetzt hat. Am plausibelsten erschien mir die Vorgehensweise der Zeitschrift "c't" aus dem Heise-Verlag. Deshalb werde ich im Folgenden Zusammensetzungen aus englischen und deutschen Wörtern stets getrennt durch einen Bindestrich schreiben. Dasselbe gilt auch für Wörter, die aus Abkürzungen und ausgeschriebenen Wörtern bestehen, wie beispielsweise E-Mail oder PC-Pool (vgl.:Maria Benning 1999). Ergänzungen in den umfangreichen Zitaten, die von mir zum besseren Verständnis eingefügt wurden, habe ich in eckige Klammern gesetzt. Ursprünglich hatte ich geplant, eine Momentaufnahme des Kindernetzes auf CD-ROM zu brennen und in den Anhang zu stellen. Auf Wunsch des Südwestrundfunks, der juristische Bedenken geltend machte, habe ich von diesem Vorhaben Abstand genommen. Die Seiten des Kindernetzes sind online unter der Internet-Adresse www.kindernetz.de zu finden.

Um meine Arbeit auch denjenigen verständlich zu machen, die mit dem neuen Medium noch nicht vertraut sind, schließt sich diesem Kapitel eine Einführung in die Ursprünge und Konzepte des Internets an. Danach sollen Nutzungsstudien zeigen, wer das Internet nutzt. Über den aktuellen Stand der Diskussion, welche Chancen und welche Risiken das weltweite Netz birgt, gibt Kapitel 4 Aufschluß. Im darauf folgenden Abschnitt werden Qualitätskriterien für Kinderseiten im Internet genannt. Daran schließt sich das Kapitel über den Aufbau und das pädagogische Konzept des Kindernetzes an. Die Erläuterung der von mir durchgeführten Interviews und die Analyse der Resultate folgen in den Kapiteln 7 und 8. Den Abschluß bilden meine eigenen Einschätzungen zur Nutzung des Internets durch Kinder.

2 Das Internet

Das Kindernetz ist ein Angebot des Südwestrundfunk im Internet. Es läßt sich ohne das Internet nicht denken. Deshalb möchte ich zuerst definieren, was ich in meiner Arbeit unter dem Begriff "Internet" verstehe. Danach soll ein kurzer Abriß der Historie des Internets die Vergangenheit des "Mediums der Zukunft" erläutern. Schließlich werden einige grundlegende Konzepte des Internets erläutert, um dem Leser das Verständnis der folgenden Ausführungen zu erleichtern.

2.1 Definition

Für das Internet eine Definition zu finden, ist keine leichte Aufgabe: Es entwickelt sich ständig fort - immer neue Netze und Anwendungen werden in das Internet integriert. Jede Definition muß täglich in Frage gestellt werden: Sind Handys, mit denen sich E-Mails und WWW-Seiten abrufen lassen Teil des Internets oder nicht? Verbindet das Internet Computer oder Menschen miteinander?

Dennoch der Versuch einer Definition:
Das Internet ist ein weltweiter Rechnerverbund auf Basis der TCP/IP-Protokolle (Transmission Control Protocol/Internet Protocol), durch den Menschen über Grenzen hinweg und in kürzester Zeit miteinander kommunizieren und Informationen austauschen können.

Das Internet unterscheidet sich von anderen Medien wie Rundfunk oder Printmedien in der Weise, daß die Teilnehmer nicht auf die Rolle des Empfängers beschränkt sind, sondern jeder auch als Sender auftreten kann.

2.2 Ein historischer Rückblick

Die Entwicklung des Internets läßt sich in drei Phasen einteilen: Erst diente es militärischen Zwecken, dann der Wissenschaft und schließlich der Allgemeinheit. Seinen Siegeszug in den letzten Jahren verdankt es vor allem der Erfindung des WWW (World Wide Web).

Im Jahre 1958 gründete das amerikanische Verteidigungsministerium eine Institution, welche die militärische Forschung koordinieren sollte, die ARPA (Advanced Research Projects Agency). Anfang der 60er Jahre erteilte das Pentagon ihr den Auftrag, ein Netzwerk zu entwickeln, an das Computer unterschiedlichster Hersteller angeschlossen werden könnten und das einen Atomschlag überstehen würde. Im Kriegsfall sollte so die Datenkommunikation der Streitkräfte sichergestellt werden (vgl.: Musch 1999). 1969 war es schließlich soweit: die ersten vier Computer wurden auf Grundlage der neu entwickelten Technologie vernetzt - das ARPANet (ARPA Network), die Keimzelle des heutigen Internets, war geboren.

1971 waren bereits fünfzehn Computer vernetzt, ein Jahr später hatte sich diese Zahl nochmals verdoppelt. Eigentlich sollten nur Rechner angeschlossen werden, die dem Militär oder der militärischen Forschung dienten. Diese Grenze verwischte jedoch mit der Zeit, denn jede neue Entwicklung wurde sofort im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich auf ihre militärische Verwendbarkeit geprüft. So wurden immer mehr Rechner aus Universitäten und zivilen Forschungseinrichtungen in das Netz eingebunden.

Das ARPANet bot zwar eine große Ausfallsicherheit, jedoch so gut wie keinen Schutz vor unberechtigten Zugriffen auf vertrauliche Informationen. Deshalb entschied das Militär 1983, das ARPANet in ein militärisches und ein wissenschaftliches Netz aufzuteilen: Das MILNet (Military Network) und das NSFNet (National Science Foundation Network) entstanden.

1989 suchte man am Genfer Kernforschungszentrum CERN (Conseil Européenne pour la Recherche Nucléeaire) eine einfache Möglichkeit, Forschungsdaten für alle Wissenschaftler über das Internet zugänglich zu machen, wobei auch Querverweise möglich sein sollten. Der mit der Lösung dieses Problems beauftragte Mitarbeiter Tim Berners-Lee stellte 1991 ein Hypertextsystem vor, das er "World Wide Web" nannte. Das System stellte sich als äußerst leistungsfähig heraus und kam deshalb bald auch bei etlichen anderen Forschungseinrichtungen zum Einsatz.

An der University of Illinois entwickelte 1993 ein Student namens Marc Andreessen ein Programm mit grafischer Benutzeroberfläche, welches das einfache Navigieren durch das WWW mit der Maus, einem elektronischen Zeigegerät, ermöglichte und das darüber hinaus noch eingebettete Bilder und Grafiken darstellen konnte. "Mosaic" und sein kommerzieller Nachfolger "Navigator" verhalfen dem World Wide Web und mit ihm dem Internet zu seinem weltweiten Durchbruch.

Immer mehr Unternehmen nutzten das WWW, um sich und ihre Produkte zu präsentieren. Mit der Zeit wurden auch neue Dienstleistungen angeboten, die ohne das Netz nicht möglich gewesen wären, wie Internet-Banking und Online-Shopping. Schnell wurde der ursprüngliche Schrittmacher, die Wissenschaft, von der Wirtschaft eingeholt.

"Der Geist des NSFNet, Wissenschaft und Forschung voranzutreiben, ging spätestens 1994 verloren: Erstmals gab es mehr kommerzielle Angebote als Bildungseinrichtungen" (Fasching 1997, S. 17).

Auch die Infrastruktur wurde mehr und mehr von privaten Dienstleistern, den Internet-Providern, getragen. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Abschaltung des NSFNet im Jahre 1995. Das Internet war nicht mehr auf sein ursprüngliches Rückgrad angewiesen (vgl.: Fasching 1997, S. 17).

2.3 Funktionsweise des Internet

Um meine späteren Ausführungen verständlicher zu machen, möchte ich an dieser Stelle einige Grundprinzipien des Internets erklären. Es ist hilfreich, sich vorzustellen, daß alle Daten, die über das Internet verschickt werden, drei Schichten zwischen der Senderseite in der einen Richtung und auf der Empfängerseite in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen (in Anlehnung an das OSI-Layer-Modell in Hansen 1992). Diese drei Schichten möchte ich Transport-, Verbindungs- und Anwendungsebene nennen.

2.3.1 Transportebene

Die Transportebene stellt die Basis dar und kann auch als Hardware-Schicht bezeichnet werden. Sie ist für die eigentliche Übertragung der Daten zwischen zwei Computern zuständig, sei es über Netzwerkkabel, Telefonleitungen oder Satellitenverbindungen.

2.3.2 Verbindungsebene

Auf der Verbindungsebene können alle Computer im globalen Netz Daten miteinander austauschen, ganz gleich auf welche Art sie angeschlossen sind und wieviele Rechner zwischen ihnen liegen. Ermöglicht wird dies durch das Internet-Protokoll TCP/IP. Wenn eine Nachricht verschickt wird, zerlegt das TCP sie in kleine gleich große Pakete, die nummeriert werden. Die Einteilung in kleine Pakete ist notwendig um das Netzwerk nicht mit großen Datenmengen zu überlasten. Diese einzelnen Pakete werden über verschiedene Leitungen in das Netz geschickt und suchen sich eigenständig einen Weg zum Empfänger. Dort angekommen stellt das TCP wieder die richtige Reihenfolge der einzelnen Pakete her. Das IP ist in diesem Prozeß für die Adressierung der einzelnen Pakete zuständig.

2.3.3 Anwendungsebene

Auf der Anwendungsebene werden die einzelnen Dienste des Internets bereitgestellt, die beiden bedeutendsten sind die E-Mail (Electronic Mail) und das WWW. Mit der elektronischen Post, E-Mail, können schnell und billig Mitteilungen, Dateien und Programme verschickt und empfangen werden.

"Die Vorteile der E-Mail gegenüber der herkömmlichen Post liegen in der hohen Geschwindigkeit, den niedrigen Kosten und der Möglichkeit, die Nachricht elektronisch weiterzuverarbeiten. E-Mail kann über das Versenden von reinem Text hinaus auch zum übermitteln von Grafiken, Audiodateien und Programmen genutzt werden" (Fasching 1997, S. 23-24.)

Mit Hilfe von Anwendungen, die "Browser" genannt werden, lassen sich Hypertextseiten aus dem WWW abrufen. Diese können Texte, Bilder, Töne und sogar kleine Programme enthalten, so daß sich auch komplexe Inhalte multimedial aufbereiten lassen. Viele Seiten sind durch Querverweise, sogenannte "Links", miteinander verbunden. Ein Klick mit der Maus genügt, um einem solchen Verweis zu folgen. Für dieses Springen hat sich der Begriff "surfen" eingebürgert. Während des Surfens besucht der Nutzer sogenannte Homepages, "Heimseiten", auf denen sich Unternehmen, Organisationen und auch Privatpersonen vorstellen und sich, ihre Angebote und Dienstleistungen beschreiben.

3 Nutzungsstudien

Um die Menschen, die das Internet nutzen, wird es in den nächsten beiden Abschnitten gehen. Zuerst soll allgemein geklärt werden, welche Personen in welchem Alter das Internet in Deutschland nutzen. Kinder und Jugendliche werden seperat in dem darauf folgenden Abschnitt besprochen, da sie in den allgemeinen Studien nicht berücksichtigt werden.

3.1 Wer nutzt das Internet?

Aktuelle Studien über die Nutzung des Internets gibt es nur wenige. Das Internet entwickelt sich in rasanter Geschwindigkeit weiter, weshalb die Studien meist schon wieder veraltet sind, wenn sie veröffentlicht werden. Im Folgenden werde ich mich auf die Internet-Studie der GfK Medienforschung, den GfK Online-Monitor vom 18. August 1999 beziehen. Die GfK Medienforschung macht seit zwei Jahren alle sechs Monate eine neue Erhebung, die mit der vorherigen Studie verglichen wird. Ich beziehe mich auf die vierte Befragungswelle, die in der Zeit vom 10. Mai bis 25. Juli 1999 stattfand. In diesem Zeitraum wurden 5063 Personen befragt.

Ein Nutzer wird in dieser Studie als jemand definiert, der über einen Online-Zugriff verfügt und das Internet zumindest gelegentlich nutzt. Die Untersuchung schließt nur Personen im Alter von 14 bis 59 Jahren aus Privathaushalten mit Telefonanschluß ein (vgl.: GfK Online-Monitor).

Nach den Ergebnissen des GfK Online-Monitors nutzen 9,9 Millionen Menschen im Alter von 14 bis 59 Jahren ab und zu das Internet. Im Vergleich zum letzten Online-Monitor haben sich die Benutzerzahlen des Internets in einem halben Jahr um annähernd 18 Prozent erhöht. Frauen haben einen Anteil von 35 Prozent.

Die Gruppe der 20 bis 49jährigen stellt mit 28 Prozent die größte Nutzergruppe dar. Während in den letzten sechs Monaten die Gruppe der 14 bis 19jährigen am stärksten zugenommen hat und mittlerweile mehr als jeder dritte zumindest gelegentlich das Netz nutzt, entwickelt sich die Internet-Nutzung bei den über 50jährigen nur langsam.

Eine Grafik des GfK-Online-Monitors über die Altersstruktur im Internet, soll die beschriebenen Daten veranschaulichen.

5,7  Millionen Personen haben von Zuhause aus Zugang zum Internet und 6,1  Millionen Menschen gehen außerhalb ihrer privaten vier Wände online.
Die soziodemographische Struktur der Online-Nutzer wird sich laut dieser Studie in Zukunft der durchschnittlichen Bevölkerungsstruktur angleichen. Ein starker Anstieg der Nutzerzahlen ist bei Menschen mit Hauptschulabschluß und Mittlerer Reife zu verzeichnen. In Zukunft wird das Internet nicht mehr nur das Medium der Akademiker und wohlhabenden Menschen sein, sondern wird sich der durchschnittlichen Bevölkerungsstruktur angleichen.

3.2 Kinder und Jugendliche im Internet

Es existieren nur wenige repräsentative Studien über Kinder im Internet. Diese stammen aus den Jahren 1993 und 1994 und sind damit veraltet. Ich habe auf Studien verzichtet, die älter als zwei Jahre sind, da der Entwicklungsverlauf des Internets so rasant ist, daß die Angaben heute nicht mehr zutreffen.

Um einen ungefähren Einblick in die Nutzungszahlen von Kindern im Internet zu geben, beziehe ich mich auf den Ergebnisbericht: "Jugendliche und Multimedia des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest" aus dem Jahre 1997. Befragt wurden ca. 800 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Die Befragung über die Internet-Nutzung der Kinder und Jugendlichen ergab, daß die Online-Nutzung und das Internet eine geringere Rolle spielte, als der Computer. 14 Prozent der Kinder gaben an, im Internet zu surfen. Der Anteil der regelmäßigen Internet Benutzer (mehrmals pro Woche) liegt bei 4 Prozent, während weitere 5 Prozent ein mal pro Woche online gehen.

Der erste Kontakt mit dem Internet erfolgt bei den Schülern und Schülerinnen unter Anleitung. 17 Prozent der Befragten haben sich alleine mit dem Medium beschäftigt, wobei hier der Anteil der Schüler mit 23 Prozent höher liegt, als bei Schülerinnen, die nur einen Anteil von 9 Prozent aufweisen. Während die weiblichen Nutzer sich von Eltern und Freunden helfen ließen, waren es bei den männlichen fast nur die Freunde.

75 Prozent der Jugendlichen erforschen das Internet, weil es ihnen Spaß macht. 68 Prozent nutzen es wegen der leicht zu erreichenden Informationen, die man über das Internet beziehen kann. 56 Prozent gehen online, weil sie Kontakte zu anderen suchen. Online-Nutzung für die Schule hat hier mit 22 Prozent einen eher geringen Stellenwert.

Der E-Mail Dienst wird von 66 Prozent genutzt, weil das Internet gerne als Kommunikationsmittel genutzt wird. Chat-Foren werden von 56 Prozent der Jugendlichen genutzt. Das "Downloading" von Dateien und das Nutzen von Datenbanken ist mit 46 und 44 Prozent am Ende der Ergebnisrangliste.

14 Prozent können Internet-Angebote für ihre Altersgruppe nennen, die sich aber auf Einzelnennungen aus unterschiedlichen Bereichen beziehen. 19 Prozent der Befragten haben sich Online-Angebote von Fernsehsendern und 12 Prozent von Radiosendern angeschaut. Am häufigsten wurden Zeitschriften und Zeitungsverlage mit 20 Prozent genannt. 86 Prozent der Jugendlichen können sich auf keine spezielle Lieblingsseite festlegen.

Mit einem Auszug aus einer Studie des "GfK Panel Sevices" von 1998 läßt sich zeigen, daß Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren immer noch selten im Netz anzutreffen sind. Basis des Auszugs sind Personen, die Online-Dienste kennen (100 Prozent). Auf die Frage, ob in ihrem Haushalt Online-Dienste genutzt werden können, beantworteten 16,8 Prozent von 333 Befragten mit ja.

"Soziologisch betrachtet, ist die Online-Nutzung - soweit erkennbar - die Domäne der Besserverdienenden, vorzugsweise im Alter von 30-40 Jahren. Die öffentlich vielfach beschworenen Computerkids unter 17 Jahren, die angeblich ständig durch die Datennetze surfen, weltweit in ihren Foren quasseln (Chatting) und sich pausenlos elektronische Briefe schicken (E-Mailing), dürften sich nach verfügbaren Erhebungen auf unter 10 Prozent der jeweiligen Population belaufen" (Kübler 1997, S. 5).

Zusammengefaßt ergibt sich daraus, daß das Internet von Kindern verhältnismäßig wenig frequentiert wird. Die Kinder, die das Internet nutzen, interessieren sich hauptsächlich für Kommunikationsdienste und sehen im Internet ein Medium, das vor allem das Finden von Informationen erleichtert.

4 Kritik am Internet

Es gibt über die Vor- und Nachteile des Internets die unterschiedlichsten Theorien, Meinungen und Ansichten. Das neue Medium wird von der Allgemeinheit, Pädagogen, Psychologen und Soziologen kontrovers diskutiert. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die wichtigsten Problemfelder geben.

4.1 Jugendschutz

Das Internet findet in der Öffentlichkeit nur wenig Zuspruch, da die etablierten Massenmedien das Internet vor allem mit Schlagworten wie Pornographie, Sekten, Gewaltverherrlichung, Rechtsradikalismus, Suchtentwicklung und Drogen in Verbindung bringen.

"Vor allem der Markt [für Kinderpornographie] im Internet habe sich in den vergangenen Jahren explosionsartig entwickelt und werde immer sadistischer. (...) Die Internet-Angebote reichten von pornographischen Bildern bis zu (...) Sex- und Folterorgien mit Kindern und Babies. Sogar Sex mit toten Kindern werde vermittelt" (DPA-Meldung vom 08.07.1998).

Dementsprechend haben Eltern und Personen, die sich beruflich mit Kindern auseinandersetzen, oft große Bedenken gegen die Nutzung des neuen Mediums. Fast alle, die sich zu diesem Thema geäußert haben, fordern den Ausbau des Jugendschutzes im Internet, möglichst europa- oder weltweit.

Zur Zeit wird der größte Teil der Verantwortung den Eltern zugeschrieben, da sie die einzigen sind, die ihre Kinder in den eigenen Wänden kontrollieren können. Eine elterliche Hilfe stellen Software-Programme dar, sogenannte Cyber Sitter, die bestimmte Zugänge zu unerwünschten Inhalten verhindern.

Eine Neuordnung des Staatsvertrags über die Mediendienste soll bestehende Lücken schließen. Der Weg der Indizierung soll im Bereich Kinder und Jugendschutz weitergegangen werden, auch wenn sich hier noch die Frage nach der praktischen Umsetzung stellt (vgl.: Zehnter Kinder- und Jugendbericht, S. 81).

"Zu fordern sind daher auf europäischer Ebene die Sicherung von Mindestanforderungen an gesetzliche Regularien zum Kinder- und Jugendmedienschutz sowie die Aufrechterhaltung der Mitverantwortung der Programmveranstalter, bzw. bezogen auf das Internet von Urhebern und Providern für entsprechende Maßnahmen. Verstärkte Anstrengungen im Bereich der Medienpädagogik, einschließlich der medienpädagogischen Elternarbeit, müssen diese Bemühungen ergänzen" (Zehnter Kinder- und Jugendbericht, S. 82).

Dieter Baacke ist der Meinung, daß neben pädagogischen Begleitprogrammen eine staatliche Rechtsvorkehrung getroffen werden muß, die Kinder und Jugendliche vor schädlichen Kommunikationseinflüssen schützt (vgl.: Baacke 1997, S. 27).

4.2 Vereinsamung und Entwicklungsstörung

Es wird befürchtet, daß sich Kinder durch stundenlangen Internet-Konsum zu sozial gestörten, vor dem Rechner vereinsamten Wesen entwickeln, die jeglichen Bezug zur Realität verloren haben. Man vermutet eine Überforderung während der Identitätsfindung, ebenso die Beeinflussung des Sozialisationsprozesses der Kinder. Linguisten sehen Einbußen bei der Sprachentwicklung der Kinder voraus (vgl.: Moos-Philipp 1999).

Dem hält Stefan Weiler entgegen, daß der Computer in den letzten Jahren ein Teil des Alltags geworden ist und der Umgang damit Normalität:

"Kinder die ihre Freizeit am Rechner verbringen, sind weder Stubenhocker noch vereinsamte Individuen, denn das Freizeitverhalten der Computerkinder weist keine signifikant unterschiedlichen Muster zu den Computerabstinenzlern auf. Computerkids können sich auf ebenso viele Freunde und Bekannte stützen und erfahren sogar eine verstärkte Betreuung und Hilfe am Rechner durch die Eltern" (Weiler 1997, S. 160-161).

Auch neuere Studien widerlegen den Glauben, Kinder isolierten sich von ihrer Umwelt, wenn sie den Computer nutzen (vgl.: Zehnter Kinder- und Jugendbericht, S. 77).

Dieter Baacke sieht in der Online- und Internet-Kommunikation einen starken Verlust der "persönlichen-leiblichen Begegnung". Globale Kommunikation bringe mit der Distanz einen großen Grad an Anonymität mit sich. Auch wenn die Anwesenheit von realen Personen nicht immer wichtig sein wird, ist der Wunsch nach wirklichen Kontakten jedoch nicht ausgeschlossen.

"Erst im zweiten Schritt, wenn über das Netz eine länger dauernde Bekanntschaft entstanden ist, entschließen wir uns dann vielleicht, uns persönlich zu begegnen - mit den traditionellen Verkehrsformen von Reisen, Übernachtungen, Besuchen" (Baacke 1997, S. 28).

Mit der Anonymität der Kommunikation entsteht für Baacke ein weiteres Problem. Auftretende Konflikte werden bei Uneinigkeit nicht zwingend ausgetragen, sondern mit Beendigung des E-Mail- oder Diskussionskontaktes einfach abgebrochen. Eine Kommunikationsstörung ist entstanden, der sich im realen Kontakt vielleicht nicht hätte entzogen werden können (vgl.: Baacke 1997, S. 31-32).

Ähnliche Befürchtungen äußern Michael Schmidbauer und Paul Löhr, die den Reiz des Internets für die Nutzer in der Anonymität sehen, was sie auf die Verwendung von Pseudonymen, sogenannte "nicknames", zurückführen. Durch unpersönlichen Kontakt und Rollenübernahmen beliebiger Art werden die Menschen nicht gezwungen, irgendwann zu ihrer Person und Persönlichkeit zu stehen, sondern können bei Nichtgefallen einer Rolle wieder eine andere Rolle konstituieren.

"Denn was ist denn noch Persönlichkeit, wenn ich alle möglichen Rollen übernehmen kann, aber keine mehr sozial konsistent bleiben muß" (Schmidbauer/Löhr 1998, S. 10).

Löhr und Schmidbauer sehen in der fehlenden "personalen Interaktivität" ebenfalls Schwierigkeiten für die Kommunikation. Vor allem, weil sie ohne non-verbale Kommunikation stattfinden muß, da hier die Einschätzung der Glaubhaftigkeit des Gesagten nicht mehr möglich ist (vgl.: Schmidbauer/Löhr 1998, S. 9). Eine Sicherheit, ob das Gesagte auch so gemeint ist, hat man in der Online-Kommunikation nicht.

Es gibt jedoch ebenfalls Stimmen, die in der nichtpersonalen Kommunikation auch Vorteile entdecken können. Behinderungen oder Aussehen spielen in diesem Fall keine große Rolle.

"Die Unkörperlichkeit computerunterstützter Kommunikation stellt sich für Menschen, die normalerweise unter ihrem Körper eher zu leiden haben, als befreiendes Charakteristikum heraus. (...) Das Individuum mit seinen persönlichen Eigenheiten verblaßt, stattdessen rückt der Gesprächsbeitrag in den Vordergrund" (Bahl 1997, S. 73).

Das Autorenduo Wittig und Zunterer hält die Internet-Kommunikation für ernsthafter und durchdachter als Kommunikation im Alltag. Durch die Verschriftlichung findet eine intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik statt.

"Da es sich um eine ,schriftliche' Diskussion, z.T. weltumspannend handelt, sind die Ausführungen und Argumente exakter, ausführlicher, und die gesamte Diskussion ist strukturierter aber auch zeitaufwendiger und langwieriger" (Wittig/Zunterer 1995, S. 156).

4.3 Medienkompetenz und Gleichberechtigung

Der Medienkritiker Neil Postman sieht in der Vernetzung von Schulen eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Er ist der Meinung, daß selbst wenn Schulen sich in der Computer-Ausbildung zurückhalten, später trotzdem jeder weiß, wie er mit dem Rechner umzugehen hat. Internet hält er in Bezug auf die wissenschaftliche Forschung oder für große Unternehmen schon für wichtig, aber er glaubt, es sei für die Durchschnittsbevölkerung nicht weiter von Bedeutung. Im Internet sieht er keine Gemeinschaft und das "Zutippen" von Worten im Internet hält er nicht für Konversation (vgl.: Postman 1996).

Joseph Weizenbaum, ebenfalls ein Medienkritiker, ist der Meinung, Kinder sollten erst einmal Denken lernen und dazu den Umgang mit der eigenen Sprache. In der Internet-Kommunikation zum Beispiel zwischen deutschen Kindern und Kindern aus Honolulu sieht er keinen ernsthaften Beitrag zur internationalen Völkerverständigung. Für wichtiger hält er eine Kommunikation zwischen einheimischen Kindern und ausländischen Kindern aus der Nachbarschaft. Er fordert Eltern dazu auf, sich gegen Politiker zu wehren: Lieber sollen die Kinder etwas Vernünftiges lernen, anstatt im Internet zu surfen (vgl.: Weizenbaum 1998).

Es gibt jedoch auch Theoretiker, die der Meinung sind, daß kein Weg an den Neuen Medien vorbeiführt. Wittig und Zunterer sehen in der Internet-Kommunikation eine Chance für Kinder und Jugendliche - ein Meinungsaustausch in Diskussionsforen mit unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Sie sehen in dieser Form meinungsbildende Prozeße und einen Austausch von unterschiedlichen Ansichten und Argumenten.

Kinder sollen sich, nach dem Zehnten Kinder- und Jugendbericht, früh mit dem neuen Medium auseinandersetzen und den normalen, alltäglichen sowie sinnvollen Umgang damit erlernen, wobei auch auf mögliche Gefahren eingegangen werden soll. Medienerziehung und Förderung der Medienkompetenz lauten die Schlagworte.

"So ist neben der Frage, welche Chancen sich Kinder durch die Mediennutzung eröffnen, immer im Blick zu behalten, wo mögliche Gefährdungen liegen, wo Einschränkungen und Ungleichheiten für bestimmte Kinder verstärkt werden" (Zehnter Kinder- und Jugendbericht, S. 75).

Um einem Mißbrauch und einer Gefährdung vorzubeugen, um die geforderte Kompetenz im Umgang mit den Medien zu gewährleisten, fordert der zehnte Jugendbericht eine institutionalisierte Einbindung der medienpädagogischen Elternarbeit im Bereich der Kindertagesstätte und der Schule. Es soll an bewußte und unbewußte Medienerziehungskonzepte von Eltern angeknüpft werden und die Medieninteressen und Bedürfnisse der Kinder ernst genommen werden (vgl.: Zehnter Kinder- und Jugendbericht, S. 78).

Wünschenswert ist hierfür jedoch vor allem, daß auch die Eltern dem Internet nicht völlig unbedarft gegenüberstehen.

"Wichtig scheint daher für die Elternbildung auch eine Förderung der Kompetenz der Eltern, damit sie nachvollziehen können, was ihre Kinder und Jugendlichen im Internet machen" (Lauffer 1997, S. 113).

Neben der Kompetenz, Gefahren zu erkennen, muß auch die Fähigkeit entwickelt werden, eine sinnvolle und selbständige Auswahl in der unüberschaubaren Informationsflut zu treffen. Neue Kommunikationsstrukturen und der soziale Umgang mit Akteuren im Netz und in der Realität müssen erlernt werden sowie die Fähigkeit, mit der gesamten Technik umgehen zu können.

"(...) müssen sie [die Eltern] imstande sein, sich dieses Medium und seine technischen und dadurch gesellschaftlich (negativ wie positiv) wirksamen Qualitäten konsequent und systematisch anzueignen" (Schmidbauer/Löhr 1998, S. 7).

Einige fordern den Umgang mit Rechnern und Internet im Kindergarten und in der Grundschule. Bereits im Vorschulalter gibt es das Bedürfnis nach Computer-Nutzung. Zur Zeit existiert in den Kindergärten und Grundschulen jedoch kaum ein Medienangebot. Pädagogische Institutionen können diese Aufgabe nicht großflächig wahrnehmen, weil sie vom Staat nicht mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet werden.

Diese Lücke nutzen kommerzielle Computer-Schulen, die einen großen Zulauf verzeichnen. Der Schulpsychologe Lothar Dunkel aus Münster befürchtet die Aushöhlung des Prinzips "Bildung für alle". Auch er drängt deshalb darauf, die Computer-Schulung staatlich einzubinden (vgl.: Appel 1998, S. 21).

Jürgen Lauffer ist der Meinung, daß das Internet nicht den kommerziellen Anbietern überlassen werden darf. Erste Internet- und Multimedia-Erfahrungen sollten nicht im Kaufhaus gemacht werden. Er spricht sich für die Schaffung nichtkommerzieller Nutzungsräume aus, in denen das Sammeln von Erfahrungen ohne materielle und zeitliche Zwänge stattfinden kann (vgl.: Lauffer 1997, S. 114).
Diese Nutzungsräume könnten beipielsweise in Jugendzentren entstehen.

"[Im Internet] haben Jugendkulturarbeit, Jugendarbeit, aber auch Sozialarbeit neue Arbeitsformen und Arbeitshöfe, deren Weite nicht annäherungsweise ausgeschritten ist" (Baacke 1997, S. 33).

Auch Stefan Aufenanger ist der Meinung, daß die Vermittlung von Medienkompetenz und die Auseinandersetzung mit den Neuen Medien nicht allein die Sache von Medienpädagogen sein kann.

"Die Medienzukunft kann nur durch einen kompetenten Umgang mit Medien bewältigt werden, und dies sicherzustellen, dazu ist nicht nur die Medienpädagogik, sondern auch die Pädagogik aufgerufen" (Aufenanger 1995, S. 63).

5 Kinderseiten im Internet

Um Kindern einen Einstieg ins Internet zu ermöglichen, müssen auch Angebote vorhanden sein, mit denen Kinder arbeiten mögen und die sie ausprobieren können. Es stellt sich hier die Frage, wie ansprechende Kinderseiten auszusehen haben.

Inzwischen gibt es auch in Deutschland eine ganze Reihe von Seiten, die eigens für Kinder gestaltet wurden. Der größte Teil davon besteht jedoch nur aus Verweisen auf andere Seiten.

"Gleich zu Anfang sei gesagt, daß es einerseits sehr überraschend ist, wie groß das Angebot für Kinder im Internet schon ist, daß andererseits die Inhalte aber zum Teil noch sehr dürftig sind" (Aufenanger 1997, S. 22).

Seiten mit wirklichen Inhalten werden von einigen engagierten Privatpersonen, Rundfunkanstalten, Umweltverbänden wie Greenpeace oder kommerziellen Anbietern, darunter größere Verlage wie Ravensburger, Cornelsen, Ehapa, Egmond Interaktive sowie Gruner und Jahr angeboten (vgl.: Gehle 1998, S. 88-89).

Wie überall gilt natürlich auch im Internet, daß Unternehmen in der Regel nicht uneigennützig handeln. So dient eine ganze Reihe von Seiten vor allem dem Kommerz: Die Kinder sollen animiert werden, im angeschlossenen Online-Shop mit der Kreditkarte der Eltern oder auf Rechnung Kinderzeitschriften, Bücher, Uhren und alle möglichen anderen Produkte zu kaufen. Dabei bewegen die Anbieter sich häufig in einer juristischen Grauzone, die Gewinnchancen scheinen jedoch die Risiken zu übersteigen.

Wirkliche Kinderseiten, auf denen die Möglichkeit besteht, mitzugestalten, mitzureden und aktiv zu kommunizieren, ohne durch Werbung oder Kaufangebote gestört oder beeinflußt zu werden, gibt es nur sehr wenige. Nicht selten bestehen die Seiten aus trockenen Informationstexten. Lange und unübersichtliche Textwüsten sind für Kinder jedoch unattraktiv.

"Dürftiger Content ist das Manko allzu vieler WWW-Sites für Kinder. Ein anderes ist, daß häufig Interaktionsmöglichkeiten fehlen. Auch multimediale Elemente - graphische Animation und Sounds - sind Mangelware. Viele Webmaster überrumpeln die kleinen Surfer statt dessen mit ellenlangen Textstrecken" (Gehle 1998, S. 88).

Schmidbauer und Löhr schließen aus den ihnen vorliegenden Erfahrungen, daß Kinder sich für das Erstellen eigener Hompages interessieren, sowie für E-Mail-Kontakte zu anderen Kindern. Auch das Lesen von kindgerechten Informationsseiten gefalle Kindern, sowie das Diskutieren von Themen, die den kindlichen Alltag betreffen. Animationen und Grafiken sollten diese Angebote unterstützen und ansprechend wirken.

Schmidbauer/Löhr sowie Aufenanger sehen in dem Angebot des Südwestrundfunk, ehemals Südwestfunk (SWF), ein durchdachtes und gut konzipiertes Angebot, das diesen Ansprüchen gerecht wird. Eine Vielzahl von Angeboten, mit Links zu anderen Kinderseiten und der Möglichkeit selber mitzugestalten - sei es in Diskussionsforen, bei einem interaktiven Hörspiel oder durch das Zusammenstellen einer eigenen Homepage.

"Einen richtigen Weg geht meines Erachtens der Südwestfunk, der nicht nur versucht, Inhalte mit einzubringen, sondern auch traditionelle Medien mit dem neuen Medium Internet zu verbinden" (Aufenanger 1997, S. 24).

6 Das Kindernetz des Südwestrundfunk

Wie bereits geschildert, ist das Internet kein unproblematisches Medium. Für einen öffentlich-rechtlichen Sender ist es deshalb Pflicht, ein durchdachtes pädagogisches Konzept zu haben, das den Kindern möglichst viele Freiheiten und gleichzeitig maximalen Schutz bietet. Den Weg, den das Team des Kindernetzes eingeschlagen hat, möchte ich im nächsten Abschnitt vorstellen. Danach soll die Erläuterung der Kindernetz-Struktur dem Leser ermöglichen, die Erzählungen der Kinder auch ohne Online-Zugang nachzuvollziehen. Unterstützt wird dies durch Abbildungen zu den einzelnen Rubriken.

6.1 Pädagogisches Konzept

Das Kindernetz wurde vom ehemaligen Südwestfunk innerhalb eines halben Jahres entworfen und konzeptioniert, und ging am 13.03.1997 online. Seit dem Zusammenschluß von Südwestfunk und Süddeutschen Rundfunk (SDR) im Jahre 1998 ist der daraus entstandene Südwestrundfunk für das Online-Angebot zuständig. Die Kindernetz-Redaktion besteht aus einem Medienpädagogen, einem Informatiker, einem Webdesigner sowie zwei Redakteuren, die an dem Aufbau der virtuellen Kinderstadt mitgewirkt haben.

Auslöser für die Umsetzung eines speziellen Kinderangebotes war nach Aussage der Kindernetz-Redaktion, vor allem die Tatsache, daß es in Deutschland bis dahin kein nennenswertes nicht-kommerzielles Angebot für Kinder gab. Allerdings steht es den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland nicht frei, ob und in welchen Bereichen sie im Internet aktiv werden. Der Gesetzgeber verlangt, daß das Internet-Angebot der Rundfunkanstalten programmbegleitend sein muß. So regelt der vierte Rundfunkänderungsvertrag in  Artikel 2 die Modifizierung des ARD-Staatsvertrages dahingehend, daß zusätzlich zu den klassischen Medien, weitere Mediendienste im Sinne des MediendiensteStaatsvertrages §2 Abs.2 Nr.4 angeboten werden dürfen, auch das Internet, wobei jedoch keine Werbung im wirtschaftlichen Sinne und kein Sponsering erlaubt ist (vgl.: Vierter Rundfunkänderungsstaatsvertrag).

Dies ist der Grund, warum sich ein großer Teil des Kindernetzes auf das Kinderprogramm des SWR bezieht. So können die Kinder unter anderem E-Mails an die entsprechenden Redaktionen schicken. Im Gegensatz zum Fernsehen, daß den Zuschauern ein Programm vorgibt und praktisch keine Freiräume zur Mitgestaltung läßt, bietet das Kindernetz den Kindern die Möglichkeit, sich aktiv und kreativ an der Gestaltung zu beteiligen. Dazu gehört auch, daß jedes Kind eine eigene Homepage gestalten kann, die überall aus dem Internet abgerufen werden kann.

"So ist die private Homepage eines Siebenjährigen ebenso zugänglich wie die einer Regierungsinstitution, einer Umweltorganisation oder eines Vereins" (SWR-Pressemappe 1999, S. 8).

Die Redaktion des Kindernetzes geht davon aus, daß das Internet Teil des Kinderalltags werden und seinen Platz neben Büchern, Fernsehen, Radio, Computer und Computerspielen einnehmen wird. Deshalb will sie Kindern die Möglichkeit geben, in einer geschützten Umgebung den Umgang mit dem Internet zu erlernen und Medienkompetenz zu erwerben.

"Das Kindernetz will eine Plattform sein, die ständig weiterentwickelt wird und in deren Rahmen die Möglichkeiten des Mediums Internet genutzt werden. Hier können die Kinder und Jugendlichen spielen, mit Gleichaltrigen in Kontakt treten, Informationen abrufen und vieles mehr" (SWR-Pressemappe 1999, S. 8).

Damit die Kinder möglichst ungestört sind, besteht eine Altershöchstgrenze, die vor kurzem aufgrund der großen Nachfrage von 15 auf 18 Jahre angehoben wurde. Das Mindestalter beträgt sieben Jahre, die meisten Kinder sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Bei der Anmeldung muß sich jedes Kind mit den Verhaltensregeln des Kindernetzes einverstanden erklären, die wie folgt lauten:

  1. Ich informiere meine Eltern, bevor ich meine eigene Homepage im Kindernetz anmelde.
  2. Ich habe im Kindernetz einen Spitznamen. Ich verrate niemandem meine Adresse, Telefon- oder Faxnummer.
  3. Immer nur lesen ist langweilig. Selber schreiben ist IN.
  4. Gemeinheiten, Beschimpfungen und Beleidigungen haben im Kindernetz nichts zu suchen.
  5. Meine Eltern wissen, wann und wie lange ich im Kindernetz surfe.

Die Kinder haben verschiedene Möglichkeiten, sich mit anderen Kindern oder der Kindernetz-Redaktion auszutauschen. In Diskussionsforen werden alltagsbezogene Themen besprochen, wie zum Beispiel "Kosovo-Konflikt", "Lebensräume für Tiere und Pflanzen", "Kinderrechte" oder Themen aus der Schule. Auch dieses Angebot soll die Medienkompetenz der Kinder fördern.

"Die eingehende Beschäftigung mit einem speziellen Thema und die intensive Diskussion fördern die kommunikativen Fähigkeiten und den Umgang mit Widersprüchen. Die Kinder und Jugendlichen lernen, ihre eigenen Gedanken zu äußern, argumentativ gegen andere durchzusetzen, aber auch, mit Ablehnung zurechtzukommen und andere Denkweisen zu tolerieren" (SWR-Pressemappe 1999, S. 4).

Jedes Kind verfügt darüber hinaus über einen eigenen Briefkasten, der an seine Homepage angeschlossen ist. So haben sie die Möglichkeit, sich über Grenzen hinweg mit anderen Kindern unterhalten, Fragen zu verschiedenen Themen zu stellen und sich Rat bei Altersgenossen zu holen.

6.2 Aufbau

Das Kindernetz ist als Internet-Stadt konzipiert. Wenn die Kinder Fragen haben, können Sie sich an virtuelle Bewohner wenden, die auch Diskussionen anregen und darauf achten, daß die Regeln im Netz eingehalten werden.

Einer von ihnen ist TIX (Turbo Internet eXchance). Er ist einem Klammeraffen "@" nachempfunden und stellt den Vermittler zwischen den Kindern und der Redaktion dar. Durch ihn kann die Redaktion Kontakt zu den Kindern aufnehmen ohne den Kindern als Erwachsene gegenübertreten zu müssen. Die Kinder können Nachrichten an TIX schreiben und ihm ihre Probleme und Sorgen schildern. Er hat nicht nur für persönliche Angelegenheiten der Kinder ein Ohr, sondern hilft auch bei technischen Problemen mit dem Computer und dem Internet. Außerdem nimmt TIX neue Ideen sowie positive oder negative Kritik entgegen.

Am oberen Bildschirmrand befindet sich zu jedem Zeitpunkt eine Symbolleiste mit Verweisen zu den einzelnen Einrichtungen. Über den Punkt "Inhalt" erreicht man eine alphabetische Auflistung der wichtigsten Stichwörter samt Erklärungen. Für den Notfall werden unter "Hilfe" die grundlegendsten Dinge kurz erläutert. In meiner Erläuterung über den Aufbau des Kindernetzes habe ich mich an der Pressemappe der Kindernetz-Redaktion orientiert.

6.2.1 Startseite / Homepage

Homepage Auf der Homepage zeigt ein bunter Stadtplan alle wichtigen Einrichtungen, hinter denen sich die einzelnen Funktionen des Kindernetzes verbergen. Darunter fallen das Rathaus, das Wohnviertel, die Post, der Marktplatz, der Spielplatz, die Bibiliothek und das KIK-Haus. Das Reisebüro, der Tigerenten Club, Philipps Tierpark sowie das Funkhaus Stadtführung unter der Überschrift "`Tour durchs Kindernetz"'.

6.2.2 Rathaus

Rathaus Das Rathaus ist die "Verwaltungszentrale" des Kindernetzes. Im Rathaus muß man sich anmelden, bevor man seine eigene Homepage erstellen kann. Dazu sind Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und der gewünschte Spitzname anzugeben. Danach muß man sich ein eigenes Paßwort für seine Homepage aussuchen, mit dem sich diese jederzeit wieder verändern und Briefe aus dem eigenen Briefkasten wieder löschen lassen. Wenn das Anmeldeformular ausgefüllt ist, können die Kinder mit der Zusammenstellung der Homepage aus den vorgegebenen Bausteinen beginnen. Aus verschiedenen Hintergrundbildern, Briefkastenfarben, Bildersortimenten kann sich jedes Kind nach Wunsch seine Homepage zusammenbauen. Außerdem hat es die Möglichkeit, einen kleinen Text über sich und seine Hobbys anzugeben. Mit der Fertigstellung der Homepage ist das Kind ins Wohnviertel eingezogen.

6.2.3 Wohnviertel

Wohnviertel Im Wohnviertel kann man mit dem "Hobbysucher" andere Kinder mit ähnlichen Interessen finden. Die Suchmaschine liefert zu jedem Stichwort nach dem Zufallsprinzip 20 Kinder, die das gleiche Hobby auf ihrer Homepage angegeben haben.

6.2.4 Post

Post Die Post ist das Adreßbuch des Kindernetzes. Hier findet sich eine alphabetische Auflistung aller Spitznamen und eine passende Suchmaschine. Man braucht nur einen Namen einzutippen und auf "suchen" zu drücken, schon bekommt man den Link zur gewünschten Homepage angezeigt. So können die Kinder Kontakt zu anderen Netzbewohnen aufnehmen und sich Anregungen zu ihren eigenen Seiten holen. Der letzte, im April 1999 von der Kindernetz-Redaktion veröffentlichte Stand über die Anzahl der angemeldeten Kinder betrug 13.000.

6.2.5 Marktplatz

Marktplatz Auf dem Markplatz bieten die Kindernetz-Protagonisten Tim und Tina zwei Diskussionsforen zu vorgegebenen Themen an, zu denen zusätzliche Informationen aufbereitet werden. So können sich die Kinder über das Thema informieren und anschließend in den Diskussionsforen ihre Meinung äußern. Die Themen wechseln in regelmäßigen Abständen, damit das Kindernetz auch bei häufigen Besuchen interessant bleibt. Die Kinder sollen nicht nur ihr Wissen vertiefen, sondern auch Ansichten anderer kennenlernen (vgl.: SWR-Pressemappe 1999, S. 4).

Wie fast alle Dinge im Kindernetz können die Kinder auch die Änderung der Themen mit beeinflussen. Themenwünsche werden von der Redaktion oder TIX entgegengenommen. Wer nicht warten will, bis sein Thema an der Reihe ist, kann in einem dritten Forum über alles reden, was ihm am Herzen liegt.

6.2.6 Spielplatz

Spielplatz Auf dem Spielplatz werden verschiedene gewaltfreie Spiele angeboten. Ein Memory-Spiel, zwei Puzzlevarianten und zwei Logikspiele bieten Kindern die Möglichkeit, online zu spielen. Die Spiele sollen ein Angebot für verschiedene Altersgruppen darstellen. Die Spielgeschwindigkeit ist bewußt klein gehalten worden, um sie auch Kindern mit einer langsamen Internet-Anbindung zugänglich zu machen. Auch auf einem betagten PC lassen sich alle Spiele spielen.

6.2.7 Bibliothek

Bibliothek Die Bibliothek soll den Kindern helfen, das Internet und seine Technik besser zu verstehen. Durch das Ausprobieren sollen sie dazu ermutigt werden, sich auch in den anderen Bereichen des Kindernetzes zu beteiligen (vgl.: SWR-Pressemappe 1999, S. 5)

In der Bibliothek werden Texte und Informationen angeboten, die den Umgang mit dem Internet erläutern. So wird mit "von ASCII bis ZIP" ein Internet-Lexikon angeboten, das den Kindern die wichtigsten Begriffe des Internets und dessen Zubehör erklärt. Im Text "Ein Morgen im Internet" macht die fiktive Wilma Wanja Wunder (WWW) ine Tour durchs Netz und zeigt, was es dort für Möglichkeiten gibt, die den Alltag erleichtern. Dazu zählen beispielsweise Links zu einer Atomuhr, der Wettervorhersage und Informationen zu Schulfächern und -zeitungen. Unter der Überschrift "Alles Lüge?!?" findet sich ein amüsanter Beitrag, der von der Entstehung des Internets handelt.

Auf der "Internetausprobierseite" werden die Kinder zum Mitmachen aufgefordert. Anschaulich ist hier erklärt, was ein Link ist und wie er funktioniert. Das Herunterladen eines Bildes soll den Kindern zeigen, wie ein Download funktioniert. Außerdem fordert die Seite dazu auf, eine E-Mail an die Kindernetz-Redaktion zu schreiben, um auch diese Funktion kennenzulernen. Am unteren Ende der Seite kann man dem "größten Schmierzettel der Welt" noch einen eigenen Eintrag hinzufügen.

Schließlich werden in der Bibliothek "Info-Seiten" ausgestellt, Seiten von anderen Kindern zu bestimmten Themengebieten wie Serien, Fanclubs, Hilfestellungen zu HTML (Hypertext Markup Language - eine Programmiersprache für WWW-Seiten) und andere Programmiersprachen.

6.2.8 KIK-Haus

KiK-Haus Die Kinder Info Kiste (KIK) ist ein Reportermagazin des SWR-Kinderprogramms. Die Sendung will Kindern politische und gesellschaftliche Phänomene verständlich machen. Im KIK-Haus lebt die KIK-Familie, die auch in der Sendung aktiv ist. In diesem Bereich werden Begriffe wie "Aktien", "Haushaltsloch", "Wählerwanderung" oder "Solidarität" anschaulich erklärt. Auch hier haben die Kinder die Möglichkeit, sich per E-Mail an die Redaktion zu wenden.

6.2.9 Reisebüro

Reisebüro Im Reisebüro finden die Kinder Links zu anderen interessanten Seiten. Diese Orientierungshilfe soll sie dabei unterstützen, sich in der Informationsflut des Internets zurechtzufinden. In geordneten Rubriken wie zum Beispiel "Suchmaschinen für Kids", "Politik und Gesellschaft", "Chats", "Musik", "Sprachen und Wissenswertes", "Schule" und noch vieles mehr, können Kinder stöbern oder gezielt nach weiteren Internet-Angeboten für Kinder suchen. Alle Link-Empfehlungen werden von der Redaktion nach Informationsgehalt, Grafik, Ladezeit und Aktionsmöglichkeiten bewertet. Natürlich können die Kinder auch selber interessante Seiten vorschlagen. Damit haben sie die Möglichkeit, zu berichten, was sie im Internet gefunden haben und sind am Ausbau des Reisebüros beteiligt.

6.2.10 Tigerenten Club

Tigerentenclub Ein weiteres Fernsehangebot ist der Tigerenten Club, der einen eigenen Stadtteil darstellt. Hier werden Informationen zu Gästen und Moderatoren, eine Vorschau auf die nächste Sendung und Veranstaltungstips angeboten.

6.2.11 Philipps Tierpark

Philipps Tierpark Ein weiterer Stadtteil ist Philipps Tierpark, der eine Online-Erweiterung der Sendung "Philipps Tierstunde" darstellt. Die Kinder können sich hier über die Inhalte der folgenden Sendungen informieren, Informationen über die Moderatoren sammeln und Bilder mit Philipp-Motiven zum Ausmalen ausdrucken. Das "Park-Café" ist ein Diskussionsforum über Tiere und über die Sendung Philipps Tierpark. Die Kinder können sich hier über spezifische Tierprobleme unterhalten, wie zum Beispiel die Krankheiten ihrer Haustiere. Auch Abgabe- oder Verkaufsanzeigen für Tiere sind hier zu finden.

6.2.12 Funkhaus

Funkhaus Das Funkhaus soll laut der Kindernetz-Redaktion ein Verbindungsglied zwischen dem Internet und dem Fernsehen sein. Deshalb bietet es Informationen zu den Kindersendungen und dem Schulfernsehen des SWR. Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit, E-Mails an die Redaktion des Kinderprogramms zu schicken und Fragen zu stellen.

Im Funkhaus wird auch ein Endloshörspiel angeboten. Der Anfang des Hörspiels wird vorgegeben und die Kinder können die Geschichte weiterschreiben. Dabei können auch Geräusche eingebaut werden, die per Mausklick zu hören sind.

"Das unendliche Hörspiel nutzt die Möglichkeit und Vorteile, die ein 24-Stunden-Medium wie das Internet bietet. Zu jeder Zeit kann die Geschichte von allen fortgesetzt und vertont werden" (SWR-Pressemappe 1999, S. 8).

7 Qualitative Erhebung

In diesem Abschnitt möchte ich die Vorarbeit zu den Interviews, die Auswahl der Probanden, die Interviewsituation und mein Selbstverständnis als Interviewerin erläutern. Danach stelle ich das Ausgangsmaterial vor und bespreche die Erhebungsmethode.

7.1 Vorüberlegungen zu den Interviews

Meine Diplomarbeit soll nicht nur aus trockenen Theorien bestehen, deshalb erscheint es mir sinnvoll, neben der theoretisch orientierten Diskussion einen kleinen Einblick in die Praxis zu nehmen. Die Basisliteratur, die ich zu dem Thema Internet und Kinder im Internet gelesen habe, weist ein breites Meinungsspektrum auf. Neben der Skepsis und den Ängsten gegenüber dem Internet gab es auch Befürworter, und alle stellten sich die Frage, ob es richtig sei, Kinder ins Internet zu lassen. Die Berichte über sozialgestörte Kinder, die den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen, die Telefonkosten der Eltern in die Höhe treiben und Sprachstörungen aufweisen, wollte ich in meiner Erhebung verifizieren. Ich stellte mir die Frage, wie gehen Kinder mit dem neuen Medium um. Anhand des Kindernetzes des SWR möchte ich nachprüfen, wie Kinder, die kaum bis gar keine Erfahrungen mit dem Internet haben, mit der neuen Technik zurecht kommen und sich in einen speziellen Raum für Kinder im Internet zurecht finden. Über einen Versuchszeitraum von vier bis sechs Wochen sollten sich die Kinder das Kindernetz des SWR anschauen und ausprobieren. Auf einem Informationszettel für Eltern und Kinder stand meine Telefonnummer und E-Mail Adresse. Die Kinder konnten mich anrufen oder mir schreiben, wenn ihnen etwas unklar war oder wenn sie Fragen hatten.

7.2 Auswahl der Interviewpartner

Um mich an die zum Zeitpunkt der Untersuchung geltenden Altersvorgaben des Kindernetzes zu halten, habe ich Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren gesucht. Die Kinder sollten im Idealfall die Möglichkeit haben, von Zuhause aus ins Netz zu gehen. Damit sollte ein regelmäßiger und ungehinderter Zugang zum Internet gewährleistet werden. Ich befürchtete, daß Kinder, die auf Schul-Computer oder auf Internet-Cafes angewiesen sind, sich nicht ungezwungen mit dem Medium, besonders mit dem Kindernetz, beschäftigen können. Ich habe verschiedene Wege genutzt, um Kinder mit Internet-Zugang zu finden. Die Suche erwies sich als äußerst schwierig.

Zuerst habe ich mich in meinem privaten Umfeld umgehört. Kinder gab es viele, aber die meisten hatten Zuhause keinen Internet-Anschluß. Die Familien, die einen Zugang besaßen, erlaubten den Kindern nicht, das Internet zu benutzen. Die Begründungen für ihre Entscheidungen gingen in verschiedene Richtungen. Die einen fürchteten die Pornographie im Internet und andere waren der Meinung, daß Kinder im Alter von 7 bis 15 nichts im Internet zu suchen hätten. Sie sollten sich mit "kindgerechten Dingen" beschäftigen und nicht mit Computern und Internet. Für wieder andere war es eine Frage der Finanzierung, da das "kostenlose" Internet in nicht unerheblichem Maße Provider-Gebühren und Telefongebühren kostet.

Im zweiten Schritt habe ich mich an das Schulamt gewandt. Dort habe ich von vier Schulen, die mit PC-Pools ausgestattet sind, Bezugsadressen bekommen. Um Einblick in ein möglichst bereites Spektrum zu erhalten, habe ich vier verschiedene Schulformen gewählt:

  1. Eine Grundschule in Köln-Seeberg
  2. Eine Hauptschule in Köln-Heimersdorf
  3. Ein Gymnasium in Köln-Weiler
  4. Eine Gesamtschule in Köln-Rodenkirchen

Ich habe mich an die jeweiligen Schulleiter oder PC-Pool-Verantwortlichen gewandt und darum gebeten, mir dabei behilflich zu sein, Kinder mit einem Internet-Anschluß Zuhause zu finden.
In der Grundschule war der Schulleiter mein direkter Ansprechpartner. Acht Kinder hatten Interesse an der Teilnahme, wobei nicht jedes Kind einen Internet-Anschluß Zuhause hatte. Um die Kinder kennenzulernen und mich vorzustellen, trafen wir uns über einen Zeitraum von vier Wochen, einmal in der Woche für zwei Stunden, um zusammen im Kindernetz zu surfen. So bekamen auch Kinder, die keinen Internet-Zugang Zuhause hatten, die Möglichkeit, das Internet zu erforschen. Zwei Mädchen und ein Junge erklärten sich hinterher bereit, an meinem Projekt teilzunehmen. Während ich Kontakt zu den Eltern aufnahm und ihnen ein Informationsblatt zukommen ließ, traf ich mich weiterhin mit den Kindern zum Surfen in der Schule. Parallel dazu begannen die Kinder, die an meinem Projekt teilnahmen, Zuhause mit der Erkundung des Kindernetzes.

Der Ablauf in dem Gymnasium in Weiler war ähnlich. Ein Klassenlehrer war interessiert und bereit, meine Interviews zu unterstützen. In seiner Klasse befanden sich drei Jungen, die Lust hatten mitzumachen und einen eigenen Anschluß Zuhause hatten. Der Lehrer äußerte Bedenken, was die Gleichberechtigung in der Klasse anginge, wenn nur die drei Kinder mit Privatanschluß mitmachen dürften. Er bat mich darum, auch den Kindern, die keinen Internet-Zugang Zuhause hatten, die Chance zu geben, sich das Kindernetz anzusehen. So vereinbarten wir, daß ich für vier Wochen, jeweils einmal in der Woche ein bis zwei Stunden Internet-Unterricht in seiner Klasse geben sollte. Die ersten Male begleitete er diesen Unterricht, die beiden letzten Wochen war ich mit den Kindern allein im schuleigenen PC-Pool. Das Surfen mit der Klasse hatte den Vorteil, daß ich die drei Kinder, die an der Studie teilnahmen, besser kennenlernen konnte, während die anderen Klassenkameraden nicht benachteiligt wurden.

Das Kindernetz wurde als so interessant empfunden, daß es kaum notwendig war, die Kinder daran zu erinnern, nur das Kindernetz und keine anderen Seiten zu besuchen. Dies war eine Auflage des Klassenlehrers, an die sich die Klasse zu halten hatte. Die Kinder fragten mich viel und ich wurde immer zu Hilfe gerufen, wenn es nicht weiter ging. Nachdem sie mit dem Kindernetz etwas vertrauter waren, halfen sich die Kinder auch untereinander. Bevor sie ihre eigenen Homepages zusammenstellten, erkundeten sie das gesamte Kindernetz.

In der Hauptschule in Heimersdorf war mein Ansprechpartner der Lehrer, der sich der Betreuung des PC-Pools angenommen hatte. Er fragte in seiner Klasse nach, wer Interesse hätte, an meinen Interviews zum Kindernetz teilzunehmen, und wer einen Internet-Anschluß Zuhause hätte. Es meldeten sich drei Jungen, von denen nur einer von Zuhause aus ins Netz gehen konnte. Der Lehrer bat mich, aus Gründen der Gleichberechtigung die zwei Jungen ohne Internet-Anschluß mit in mein Projekt aufzunehmen. Er versicherte mir, daß sie jederzeit den PC-Pool auch ohne Aufsicht benutzen könnten. Die Interviews sollten auch aus Gründen der Gleichberechtigung ebenfalls in der Schule stattfinden.

Auf die Teilnahme der Kinder aus der Gesamtschule Rodenkirchen mußte ich leider verzichten, da eine Bearbeitung von mehr als 10 Interviews im Rahmen meiner Arbeit nicht möglich war.

In allen Klassen war es wichtig, die Kinder kennenzulernen und mein Projekt vorzustellen, da ihre eigentliche Arbeit darin lag, ohne meine Hilfe und Aufsicht mit dem Kindernetz und dem Internet umzugehen.

Ich wählte noch einen dritten Weg, um Kinder mit Internet-Anschluß zu finden. Ich inserierte im Kölner Stadtanzeiger unter der Rubrik "Vermischtes" eine Anzeige mit folgendem Text:
"Internetkinder zwischen 7 und 15 Jahren sucht Pädagogikstudentin für Diplomarbeitsstudie zum Thema 'Kinder surfen im Internet'"
Auf diese Anzeige meldete sich die 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V. des Regionalverbandes Köln und bot mir an, meine Anzeige in ihrem Mitgliederbericht noch einmal zu veröffentlichen. Auf diese Anzeige meldete sich eine weitere Probandin. Bei dem Interview war eine Freundin anwesend, die sich auf Empfehlung meiner Probandin ebenfalls in das Kindernetz eingetragen hatte, und spontan zu einem Interview bereit war.

Ein weiteres Mädchen fand ich, als ich in der Uni von meiner Diplomarbeit und meiner Suche nach Kindern mit Internet-Anschluß berichtete. Dieses Kind lernte ich erst beim Interview kennen, da die Eltern die Einführung in das Kindernetz übernahmen.
Die Auswahl der Kinder verlief nach dem Zufallsprinzip. Bei der Anzahl der Interviews ging es mir weniger darum, durch eine statistische Erhebung die in der Literatur häufig genannten Problemschwerpunkte zu bestätigen, sondern ich wollte einen Einblick in die Realität des Alltags der Kinder gewinnen und sehen, wie sie mit dem Internet am Beispiel des Kindernetzes umgehen.

Zum Ende meiner Erhebungsphase hatten sich 12 Kinder gemeldet, zwei mehr als beabsichtigt, die ich jedoch nicht ablehnen wollte. Zwei Interviews blieben in meiner Auswertung leider unberücksichtigt, da die Kinder aufgrund ihrer Unsicherheit keine eigenständigen und zentralen Aussagen machten. Zehn Kinder, davon sechs Jungen und vier Mädchen, standen mir für meine Interviews zur Verfügung.

7.3 Die Interviewsituation

Um der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse gerecht zu werden, fanden bis auf drei Interviews, alle Gespräche im alltäglichen Milieu statt. Nach Absprache mit den Eltern und den Kindern besuchte ich meine Interviewpartner Zuhause. Als sicherer und gewohnter Raum wurde meist das Kinderzimmer gewählt.

Das Kriterium, die Interviews in der gewohnten Umgebung stattfinden zu lassen, stellte sich als wichtig heraus, denn den Kindern waren die Gesprächssituationen mit dem Aufnahmegerät unangenehm und fremd. Um die ersten Ängste zu nehmen, machte ich immer erst eine Sprechprobe, die sich jedes Kind einmal anhören konnte.

Die drei Interviews, die nicht Zuhause stattfanden, führte ich in der entsprechenden Schule durch. Wir bekamen das Büro des zuständigen Lehrers zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch des Lehrers fanden die Gespräche während der Schulzeit, direkt hintereinander statt, um eine gleichberechtigte Behandlung der Schüler zu gewährleisten.

Der Einstieg in die Interviews war bei allen Befragten ähnlich. Zuerst erklärte ich den Kindern den Zweck des Interviews und versicherte, daß die Interviews anonymisiert werden würden.

Das zuerst angestrebte offene und unstrukturierte Interview ließ sich in fast keinem der Fälle durchführen. Die Kinder waren mit der Situation meist überfordert und berichteten nur von einem kleinen Teil. Aus diesem Grund mußte ich von einem offenen und unstrukturierten Interview spontan auf ein halbstrukturiertes Interview umstellen, da ich sonst kaum Aussagen über das Kindernetz bekommen hätte. Nach Fragen zu bestimmten Themen, haben die Kinder wieder von sich aus weiter berichtet.

7.4 Vorgehensweise und Selbstverständnis der Interviewerin

Als Gedächtnisstütze hatte ich mir vor den Interviews einen Stichwortkatalog zusammengestellt, der mir als Leitfaden während meiner Interviews diente. Er sollte nicht einschränkend wirken, um die gewünschte Offenheit der Kinder nicht zu verhindern. Ich nahm die Rolle des passiven Zuhörers ein und stellte nur Fragen, wenn die Kinder nicht von sich aus weiter erzählten. Es entstand eine ruhige Gesprächsatmosphäre. Der Befragungsstil war den Kindern angepaßt. Sie hatten den Auftrag, bei Verständnisfragen sofort nachzufragen.

7.5 Das Auswertungsmaterial

Das Auswertungsmaterial besteht aus zehn nichtrepräsentativen Interviews, die ich mit den oben beschriebenen Kindern gemacht habe. Die Interviews sind zwischen 15 und 45 Minuten lang. Die Tonbandaufnahmen habe ich transkribiert. Bei der Transkription habe ich auf Stottern, Also, Ähs und Ahms sowie unverständliche Aussagen verzichtet. Mehrfach angefangene Gedankengänge habe ich auf die zentrale Aussage gekürzt. Die Interviews sind im Anhang zu finden und mit römischen Zahlen gekennzeichnet, die der Anonymisierung dienen.

7.6 Die qualitative Inhaltsanalyse

Das Auswertungsmaterial habe ich nach der qualitativen Methode der zusammenfassenden Inhaltsanalyse in Anlehnung an Philipp Mayring bearbeitet. Wichtig ist hier, die zentralen Aussagen zusammenzufassen und sie nicht zu kürzen oder inhaltlich zu verfälschen.

Unter anderem interessierte mich, ob sich die Kinder überhaupt mit dem Computer beschäftigen. Wie gehen sie damit um, wenn sie Zuhause die Möglichkeit haben, ins Internet zu gehen? Was machen die Kinder im Netz und wie lange bleiben sie online? Finden sie sich in dem unübersichtlichen Internet zurecht? Wie groß ist ihr Interesse, regelmäßig das Kindernetz zu besuchen? Welche Informationen suchen sie und wie wichtig ist Kommunikation für sie?

7.7 Auswertung der Interviews

Ich habe alle zentralen Aussagen zum Thema Computer, Internet und Kindernetz aus den Interviews herausgefiltert und in zwei Reduktionsdurchläufen zu einem Kategorienkatalog zusammengestellt. Unter den einzelnen Kategorien sind die zentralen Aussagen der gesamten Interviews zu Kategorien zusammengefaßt. Ich habe darauf verzichtet, die Tabelle der zweiten Reduktion in den laufenden Text einzubinden, da sie aufgrund ihrer Länge den Seitenrahmen meiner Arbeit sprengen würde. Sie kann im Anhang eingesehen werden.

8 Ergebnisanalyse

Um zu den Ergebnissen zu gelangen, wie sie im Folgenden vorgestellt werden, müssen die Aussagen der einzelnen Kinder paraphrasiert, generalisiert und reduziert werden. Zuerst habe ich die einzelnen Interviews nach themengleichen Aussagen zusammengefaßt, verallgemeinert und reduziert. Diese Aussagen wurden mit den Bezeichnungen "K1" bis "Kx" gekennzeichnet. Die entstandenen Ergebnisse der einzelnen Interviews habe ich in einer zweiten Reduktion, wieder nach dem gleichen System zu themengleichen Aussagen und damit Kategorien zusammengefaßt. Daraus ergaben sich die Bezeichnungen "K1'" bis "Ky'". Im Anschluß an die Tabelle werde ich die Ergebnisse im einzelnen genauer beschreiben und mit der Internet-Kritik, die ich in Kapitel 4 beschrieben habe, vergleichen.

8.1 Ergebnistabelle

Kategorien Ergebnisse
Computer allgemein K4':
Häufig Mitbenutzung des Familien-Computers.

Eigener Computer wird meistens zum Spielen, aber auch für Hausaufgaben in der Schule genutzt.
Der Internet-Zugang K3':
Der Internet-Zugang wird über den Computer der Eltern oder der Schule genutzt.

Bei der Einwahl steht der Vater als Hilfe zur Seite.

Einige Kinder haben schon vor dem Kindernetz das Internet besucht, entweder alleine oder mit Familienangehörigen.
Online-Zeiten K1':
Online-Zeiten sind aus Kostengründen unterschiedlich begrenzt und reichen von:

Jeden zweiten bis dritten Tag für 30 Minuten bis 1,5 Stunden.

Jeden Tag für 10 Minuten bis zwei Stunden.

Ohne festgelegte Online-Zeiten, für 30 Minuten bis 1 Stunde.
Ansprechpartner bei Problemen K2':
Ansprechpartner bei Problemen mit dem Internet oder dem Computer sind hauptsächlich nahe Familienangehörige, häufig der Vater.

Auch der Klassenlehrer wurde um Hilfe gebeten.

In einem Fall wurde einfach alles ausprobiert oder die Online-Hilfe des Kindernetzes zu Rate gezogen.
Hobbys K10':
Neben dem Computer und dem Surfen im Internet gibt es auch noch Hobbys unterschiedlicher Art, denen die Kinder nachgehen.

Der Computer ist nicht Hauptbestandteil des Alltags.

Hobbys und Schule haben Priorität.
Ladezeiten im Kindernetz K5':
Einige Kindernetz-Seiten haben sehr lange Ladezeiten, insbesondere die Post und der Spielplatz. Begrenzte Online-Zeit geht dadurch verloren.
Homepage im Kindernetz K6':
Eigene Homepage wurde zusammengestellt.

Das Zusammenstellen der Homepage-Bausteine war leicht.

Die Auswahl der Bausteine war ausreichend, nur die Bilderauswahl sollte größer sein.

Vereinzelt wurde der Wunsch nach mehr Gestaltungsfreiheit geäußert.

Einem Kind war die Anmeldung im Rathaus zu kompliziert.
Kommunikation K7':
Gelegentliche bis regelmäßige Kontaktaufnahme zu anderen Kindern über die Post, den Homepage-Briefkasten und den Hobbysucher [Wird von den Kindern auch Hobbyfinder genannt.] erfolgt.

Der Briefkasten ist einigen Kindern zu unpersönlich, da jeder mitlesen kann.

Zeitversetzter Briefkontakt wird als positiv empfunden.

Einige nutzen das Kindernetz nur als Medium zur Kommunikation.

Keine Beteiligung an den Diskussionsforen.
Gestaltung und Layout des Kindernetzes K9':
Die allgemeine Gestaltung, das Layout und die bunten Farben des Kindernetzes haben allen Kindern gefallen.

Ältere Kinder fanden es etwas zu kindlich und jüngere Kinder fanden es altersgerecht gestaltet.

Die Bedienung des Kindernetzes ist einfach, da es übersichtlich und gut beschrieben ist.

Das Kindernetz hat gut gefallen, war nicht langweilig und wird auch in Zukunft besucht.
Handlungsmöglichkeiten im Kindernetz K8':
Es gab unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten im Kindernetz:

Der Spielplatz:
Online-Spiele wurden häufig besucht. Die Kinder wünschen sich mehr Abwechselung beim Spielangebot sowie das Einbinden weniger bekannter Spiele. Nicht alle waren an den Online-Spielen interessiert.

Das Reisebüro:
Links im Reisebüro wurden genutzt. Der Hinweis mehr deutschsprachige Links einzufügen wurde gegeben. Nicht alle Kinder waren an dem Reisebüro-Angebot interessiert. Philipps Tierpark und der Tigerenten Club wurden nicht von allen besucht und genutzt.

Das Rathaus, Wohnviertel und die Post:
Häufig genutzte Angebote, die bei jedem Kindernetz-Besuch aufgesucht wurden. Homepages anderer Kinder wurden besucht, um sich mit Ideen für die eigene Homepage zu bereichern.

Das KIK-Haus wurde kaum aufgesucht. Einige verstanden den Sinn nicht.

Bibliothek wurde wenig genutzt, da kaum Interesse bestand.

Einzelteilnahme am Hörspiel.
Inhalte, Verständnis und Informationen K11':
Das Kindernetz ist informativ, allerdings werden lange Texte als uninteressant empfunden.

Für ältere Kinder sind die Texte und Inhalte einfach und verständlich.

Jüngere haben Textinhalte nicht immer verstanden, weil vereinzelt Wörter zu schwer waren oder Textteile zu schwierig geschrieben sind.

Vereinzelte Aufforderungen nach leichteren Texten.

Keine interessanten Beiträge in der Bibliothek.

Informationen zu Hobbys gesucht.
Persönliche Kontakte K12':
Nach einem intensiveren E-Mail-Kontakt und längerem Briefeschreiben sind die Kinder einem persönlichen Kennenlernen nicht abgeneigt.

Ihnen ist klar, daß die räumlichen Entfernungen eine Rolle spielen.

Einzelner Wunsch, die Kinder nicht persönlich kennenzulernen, sondern nur Kontakte über den PC.

8.2 Erläuterung der Ergebnisse

Zum Thema "Computer allgemein" läßt sich sagen, daß in jedem der zehn Haushalte die ich besucht habe, ein Computer zur Verfügung steht, der von den Kindern mitbenutzt werden kann, wenn sie keinen eigenen PC besitzen. Einige Kinder haben auch eigene Rechner, die sie zum Spielen oder als Unterstützung für die Hausaufgaben nutzen.
"Hauptsächlich Referate schreiben am Computer für die Schule und den Unterricht. Informationen aus dem Internet und auch spielen" (Interview II, S. 16).

Eine weitere Kategorie ergaben die Aussagen der Kinder zum Thema "Internet-Zugang". Die Aussagen lassen sich wiederum in drei unterschiedliche Bereiche gliedern. Die Kinder haben auf ihren eigenen Computern keine Zugangsmöglichkeit zum Internet. Zum Surfen wurden zur Zeit meiner Befragung in acht von zehn Fällen die Rechner von Familienmitgliedern benutzt. Nur bei einem Kind ist in naher Zukunft ein Internet-Zugang auf dem eigenen Rechner geplant.
"(...) zeigt auf seinen eigenen Computer (...) Ja, man sieht ihn (...) der hat aber noch keinen Internet-Anschluß (...) kommt noch (...) von meinem Vater" (Interview I, S. 2).
Zwei Kinder hatten von Zuhause aus keine Möglichkeit, über den Rechner der Eltern ins Netz zu gehen, sondern nutzten die Computer im PC-Pool der Schule.
"Ja von uns unten von der Schule (...) wir sind oft unten im Computer-Raum" (Interview IV, S. 35).
Einige Kinder haben schon alleine oder mit Familienangehörigen vor Beginn meiner Befragung das Internet besucht.
"Ja, also wenig, [mein Vater] hat mir nur mal erklärt wie und woher das jetzt kommt und so und was man jetzt da macht, (...) ich war dann schon mal auf der Seite von unserer Schule und habe mir da einige Sachen so angeguckt, (...) ein oder zwei mal" (Interview III, S. 29).
Die Mehrheit der Kinder wählt sich eigenständig ins Internet ein.

Online-Zeiten sind aus Kostengründen unterschiedlich begrenzt und deshalb für die Kinder ein Gesprächsthema. Die Zeiten variieren zwischen zwei bis drei Tagen für 30 Minuten bis zu 1,5 Stunden und täglich 10 Minuten bis zu 2 Stunden. Das bedeutet aber nicht, daß die Kinder immer dann ins Internet gehen, wenn sie dürfen, sondern sie machen dies davon abhängig, ob sie Lust haben. Einige Kinder fühlen sich durch die festgelegten Online-Zeiten eingeschränkt.
"Da habe ich eigentlich fast nie Zeit gehabt zu gucken, weil ich darf immer nur so zehn Minuten an den Computer dran, wobei ich mir dann erst mal meine Briefe ansehe oder mal zum Spielplatz gehe und dann sind zehn Minuten schon wieder vorbei und dann hab ich fast nie Zeit dafür" (Interview IX, S. 71).
"Nee, bis jetzt hab ich das noch nicht gemacht, ich hab das immer wieder vergessen. (...) weil ich dann immer so unter Zeitdruck stehe, muß ich ja immer auf meiner Homepage nachschauen ob ich Briefe bekommen habe und wenn ich einen bekommen habe muß ich ja antworten (...) und dann wollte ich ja noch ins Reisebüro und da ging das nicht" (Interview I, S. 13).
Andere wiederum haben keine festgelegten Online-Zeiten und besuchen das Internet gegen alle Erwartungen verhältnismäßig wenig.
"Ja, das kommt ganz auf meine Laune an. Manchmal hab ich viel Lust, manchmal weniger. (...) Also, im letzen Monat bin ich gar nicht reingegangen, aber vorher bin ich häufig reingegangen" (Interview III, S. 25).

Ansprechpartner bei Problemen sind in der Regel die Familienangehörigen. Sieben von zehn Kindern haben zu Problemen ihre Familienangehörigen befragt. Die Online-Redaktion des Kindernetzes wurde von keinem der zehn Befragten angesprochen. Die Kinder, die den Zugang in der Schule nutzen, fragen ihren Klassenlehrer, wenn sie Hilfe benötigen. Ältere Kinder sind meist mit dem Medium vertraut, so daß sie sich alleine zurecht gefunden haben. Ein Kind hat auf die Hilfe der Eltern verzichtet und statt dessen alles alleine ausprobiert und bei Bedarf die Online-Hilfe des Kindernetzes zu Rate gezogen.
"Ja bei ,Tour durchs Kindernetz' und ,Erste Hilfe bei Problemen' (...) als ich nicht wußte, wie man eine Homepage macht" (Interview VI, S. 57).

Hobbys haben Priorität vor dem Computer und dem Internet. Auch die Schule geht vor. Die zehn interviewten Kinder haben alle Hobbys, denen sie nachgehen.
"Weil ich hab ja jede Woche zweimal [Fußball-] Training und dann noch Hausaufgaben, dann schaffe ich das nicht" (Interview X, S. 82).
Der Computer nimmt nicht den Alltag ein und regiert nicht das Leben der Kinder.
"Nein. Es geht auch ohne [Computer]" [betont dies stark] (Interview I, S. 17).

Die Ladezeiten sind in Verbindung mit der Online-Zeit zu sehen. Die Kinder empfanden die Ladezeiten einiger Kindernetz-Seiten als sehr lange. Da lange Ladezeiten die begrenzte Online-Zeit noch weiter verkürzen, wurde dieser Aspekt von den Kindern angesprochen und als negativ bewertet.
"Ja, [die Ladezeiten haben mich genervt,] weil ich immer so viel Zeit verschwendet habe" (Interview I, S. 17).

Eine eigene Homepage haben sich alle Kinder im Kindernetz eingerichtet.
"Also ich wußte das ja noch aus der Schule, daß das so toll war mit der Homepage und dann bin ich sofort ins Rathaus gegangen (...) sofort" (Interview I, S. 4).
"Ja, also ich habe mir eine Homepage erstellt" (Interview II, S. 19).
Das Zusammenstellen der Homepage wurde als leicht empfunden, obwohl die Anmeldung viel Zeit in Anspruch nahm. Einem Kind war die Anmeldung im Rathaus zu kompliziert.
"Ja, das war ein bißchen kompliziert, aber sonst nichts" (Interview X, S. 77).
Andere hingegen fanden das Anmelden, was das Zusammenstellen der Homepage umfaßt, aufgrund der begleitenden Beschreibung als eher leicht.
"Nein, da ist ja jeder Schritt angegeben, also Bild usw., und ich fand das durch diese Angaben eigentlich ganz einfach" (Interview VII, S. 59).
Die Auswahl der Bausteine war fast allen Kindern ausreichend. Nur die vorgegebene Bilderauswahl für die Homepage sollte vergrößert werden. Auch eigene selbstgemalte Bilder, sollten in die Homepage einzubinden sein.
"Also, man hat schon ziemlich viel Auswahl, aber die Bilder sollten noch ein bißchen ausgebaut werden" (Interview II, S. 19).
"Also, es war sehr einfach, Auswahl war viel, hat schon gereicht" (Interview IV, S. 36).
"Gefehlt hat mir noch, daß man bei der Post eine eigene Homepage machen kann, das war richtig, aber daß man da eigene Bilder hinschicken kann oder selbst malen kann" (Interview VI, S. 57).
Vereinzelt wurde der Wunsch nach mehr Gestaltungsfreiheit geäußert.

Auch die Kommunikation zu anderen Kindern spielte eine wichtige Rolle. Alle Kinder haben gelegentliche bis regelmäßige Kontakte zu ihren Altersgenossen aufgenommen, über die Post, den Homepage-Briefkasten und das Wohnviertel.
"(...), dann habe ich mich mit anderen Kindern unterhalten und E-Mails geschrieben. Kontakt zu anderen Kindern aufgenommen" (Interview II, S. 19).
"Ich hab schon so eine Art E-Mail-Freund, so was hab ich schon, da geht es immer Brief auf Brief auf Brief auf Brief" (Interview V, S. 44).
Der Kontakt zu anderen Kindern hat sich als wichtigste und beliebteste Handlungsmöglichkeit im Kindernetz herausgestellt. Bei jedem Besuch der zehn Kinder wird die eigene Homepage besucht und nach Post von anderen Kindern geschaut. Über den Hobbysucher wird Kontakt zu Kindern mit gleichen Interessen hergestellt. Einige der Kinder nutzen das Kindernetz nur als Kommunikationsmedium und besuchen keine anderen Rubriken der Kinderstadt.
"Briefe schreiben untereinander, ja das ist eigentlich so die Hauptsache die ich da gemacht habe. Und sonst so diese Spiele hab ich nicht gemacht" (Interview VII, S. 59).
"Ich habe eigentlich sowieso meistens nur Briefe geschrieben. Ich war nicht so ganz in den anderen Sachen" (Interview VIII, S. 65).
Der zeitversetzte Briefkontakt im Kindernetz wird als positiv empfunden, im Gegensatz zu Chat-Foren, in denen man nur zeitgleich miteinander Kontakt aufnehmen kann.
"Das Gute ist, bei so einem Chat da müssen ja beide drin sein und hier kann man sich Briefe schreiben und dann kann man ja auch erst einen Tag später wieder rein" (Interview VIII, S. 67).
Fast allen Kindern ist die fehlende Privatspäre bei den Briefkästen negativ aufgefallen. Die Mitteilungen der Besucher können von allen mitgelesen und nachvollzogen werden.
"(...), aber ich finde das denn nicht so gut, wenn die dann meine Briefe lesen können, wenn man sag ich mal mehr so private Sachen schreibt" (Interview VII, S. 63).
"Jeder kann die Briefe von anderen lesen, das ist doch blöd" (Interview V, S. 40).
"Geheimer Briefkasten hätte den Vorteil, daß keiner mitlesen kann und man Adressen austauschen kann" (Interview V, S. 46).
Obwohl die Kinder Kontakte zu anderen aufbauen, beteiligen sie sich kaum an den großen Diskussionsforen zu bestimmten Themen.
"Nein, da war ich nicht (...) Weil es mich nicht so richtig interessiert hat" (Interview V, S. 42).
"Ja ich hab bei den Diskussionen jetzt nicht so teilgenommen, ich hab vielleicht mal so einen Kommentar geschrieben, aber sonst nicht" (Interview VII, S. 61).

Die Gestaltung des Kindernetzes hat den Kindern im allgemeinen gefallen und es wird in Zukunft weiterhin besucht. Das Kindernetz ist übersichtlich gestaltet, und unterstützt eine leichte Bedienung und Navigation.
"Ich finde das übersichtlich, (...) wenn man, was weiß ich, bei der Post ist, kann man auch direkt zu den anderen Sachen hin, da finde ich das eigentlich immer so ganz übersichtlich" (Interview VII, S. 60).
"Die haben das einfach gut geordnet" (Interview IX, S. 72).
Während die jüngeren Benutzer die Gestaltung als altersgerecht bezeichnen, sind ältere Nutzer der Meinung, daß sie zu kindlich geraten sei.
"Ja, also so im allgemeinen fand ich [das Kindernetz] eigentlich ganz in Ordnung, (...) nur im einzelnen fand ich war es eher etwas für jüngere Kinder,(...)" (Interview VII, S. 59).
Vor allem hat den Kindern das farbenfrohe Aussehen der Kinderstadt gefallen.
"Das [Layout] fand ich jetzt so ganz witzig, weil das auch mal so bunt war, weil man so was nicht so schnell findet woanders im Internet, wo das so bunt ist und so was alles, das ist immer nur hier und da und so, und daß das hier so richtig alles knall bunt war, fand ich witzig" (Interview VII, S. 62).
"Es ist sehr sehr schön, sehr bunt und alle Seiten sind sehr schön eingerichtet, auch sehr schön gemacht worden. Guter Überblick auf alle Themen, auf eigentlich alles. Im allgemeinen finde ich es eigentlich sehr sehr schön. Gute Idee war das" (Interview II, S. 17).

Das Kindernetz bietet verschiedene Handlungsmöglichkeiten an. Die Teilnahme an den Angeboten war sehr unterschiedlich und hing vom Alter und den jeweiligen Interessen ab. Der Online-Spielplatz wurde viel von den jüngeren Kindern benutzt. Der Wunsch nach Abwechslung wurde geäußert. Aber auch die Stadtteile Post, Rathaus und Wohnviertel wurden regelmäßig besucht.
"Das gehört zu jeden 30 Minuten dazu, daß ich auf dem Spielplatz bin" (Interview I, S. 18).
"Na eigentlich bei der Post (...) ja und beim Rathaus hab ich mich ein bißchen umgehört" (Interview V, S. 55).
Ältere waren nicht am Spielplatz interessiert. Sie haben sich mehr im Bereich Post, Rathaus und Wohnviertel aufgehalten.
"Auf dem Spielplatz war ich selten. Also wie gesagt, auf dem Wohnviertel waren wir eigentlich nur drauf und auf dem Rathaus ab und zu" (Interview IV, S. 37).
"Und sonst so diese Spiele hab ich nicht gemacht" (Interview VII, S. 59).
Das Reisebüro wurde mittelmäßig besucht. Die anderen Rubriken wurden vereinzelt, je nach Interesse aufgesucht und angeschaut. Darunter fielen auch der Tigerenten Club und Philipps Tierpark.
Mit dem KIK-Haus konnten zwei Kinder nichts anfangen, weil sie die Funktion und den Sinn nicht verstanden haben.

Das Verständnis von Textinhalten und Informationen ist altersabhängig. Für die jüngeren Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren waren die Texte und vereinzelte Wörter, die zum Verständnis beitragen, nicht zu verstehen. Der Wunsch nach leichteren Texten wurde geäußert.
"Aber ich hab nicht immer alles verstanden (...)" (Interview V, S. 44).
"Bei manchen da konnte ich ein paar Wörter, ich weiß jetzt nicht mehr welche, die konnte ich sehr schwer lesen" (Interview V, S. 44).
Ein einzelnes Kind ist der Meinung, daß die schweren Texte auf die Erwachsenen zurückzuführen sind, die nicht wissen, welche Wörter und Texte Kinder verstehen.
"Manchmal kann einem das schon einmal passieren, wenn Erwachsene nicht die Wörter finden, die Kinder benutzen" (Interview I, S. 13).
Für ältere Kinder waren die Texte altersgerecht geschrieben, sie hatten mit dem Verstehen der Textinhalte keine Probleme.
"Wenn man die Texte gelesen hat, konnte man direkt den Inhalt verstehen" (Interview II, S. 17).
Das Kindernetz bietet zu vielen Themen Informationen. Lange Textpassagen werden jedoch als uninteressant und langweilig empfunden.
"So Sachen mit so viel zu lesen [sind langweilig]" (Interview III, S. 30).
Zu verschiedenen Interessengebieten haben die Kinder sich Informationen gesucht. In der Bibliothek haben die Kinder nach ihren Aussagen keine interessanten Beiträge gefunden.
"Nein, [die Bibliothek] interessiert mich nicht" (Interview V, S. 46).
"Ja, in der Bibliothek habe ich einfach nichts gefunden, was ich brauchte" (Interview VI S. 55).
Auch Bilder und Grafiken, die zum Verständnis der Texte beitragen, wurden genannt.
(Frage zu Bildern:) "Überflüssig? Nein. Sonst könnte man das ja gar nicht so gut erkennen, da sind sicherlich auch welche, die nicht so gut lesen können, für die ist das dann blöd, weil die das dann nicht so gut finden" (Interview V, S. 47).

Persönlichen Kontakten sind einige Kinder nach einem intensiven E-Mail-Kontakt und längerem Briefe schreiben nicht abgeneigt.
"Vielleicht (...) ich hab die anderen Kinder noch gar nicht richtig kennengelernt (...). Ja vielleicht würde ich sie dann privat kennenlernen wollen (Interview V, S. 45-46).
Ein Kind von zehn möchte keine persönlichen Kontakte zu den Kindern, sondern nur über den PC.
"Eigentlich nicht, nur über Computer, ist besser, finde ich" (Interview IV, S. 36).

8.3 Ergebnisse in Bezug auf die Internet-Kritik

In Kapitel 4 kamen die Internet-Kritiker zu Wort. In den folgenden Abschnitten möchte ich die Ergebnisse der Interviews auf die erwähnten Problemfelder beziehen, den Jugendschutz, Vereinsamung und Entwicklungsstörungen sowie Medienkompetenz und Gleichberechtigung. Danach folgt die Meinung der Kinder zur Gestaltung des Kindernetzes.

8.3.1 Jugendschutz

Im Kindernetz wird dem Jugendschutz eine hohe Bedeutung zugemessen. Im Gegensatz zum Rest des Internets findet hier eine fortwährende Überwachung der Inhalte durch die Redaktion statt. Um zu verhindern, daß sich die Teilnehmer dieser Überwachung entziehen, ist die Weitergabe von E-Mail-Adressen sowie die Bekanntgabe von Privatadressen und Telefonnummern ausdrücklich untersagt.

Prävention steht auch bei den frei zugänglichen Briefkästen im Vordergrund. Den Kindern und potentiellen Störenfrieden ist klar, daß andere mitlesen können. Dies soll dem Versuch vorbeugen, unerwünschte oder gefährdende Inhalte unbemerkt in das Kindernetz einzubringen. Die Kontrolle durch die Redaktion, die Kindernetz-Bewohner, Eltern und andere Interessierte sorgt mit einiger Sicherheit dafür, daß solche Inhalte, wenn sie doch einmal auftreten, schnell entdeckt und entfernt werden.
Das Ergebnis ist ein gut geschützter Raum, in dem die Kinder ungefährdet mit dem neuen Medium Internet experimentieren können.

8.3.2 Vereinsamung und Entwicklungsstörungen

Die Befürchtung, Kinder könnten sich durch einen stundenlangen Internet-Konsum zu sozial gestörten und vereinsamten Wesen entwickeln, läßt sich anhand der Aussagen nicht bestätigen. Die Kinder gehen alle Hobbys nach. Zusätzlich müssen sie einen großen Teil ihrer Zeit für die Schule aufbringen. Außerdem treffen sie sich regelmäßig mit Freunden.

Begrenzte Online-Zeiten schließen einen Dauerkonsum ebenfalls aus. Die Kinder haben unterschiedlich lange Zeiten zur Verfügung die sie im Internet verbringen dürfen. Grund dafür sind hohe Telefonkosten. Drei von zehn Kindern haben keine Zeitbegrenzung für Online-Zeiten. Gegen alle Erwartungen gehen sie verhältnismäßig wenig ins Kindernetz.

Hilfe bei Problemen mit dem Computer oder dem Internet sowie dem Einwählen ins Internet, bekommen die Kinder in fast allen Fällen durch Familienangehörige, meist den Vater. Fremde Ansprechpartner, wie zum Beispiel die Kindernetz-Redaktion wurden nicht gefragt. Sie scheinen in ihrem direkten Umfeld ausreichend Unterstützung zu finden.

Eine mögliche Überforderung während der Identitätsfindung sowie eine Beeinflussung des Sozialisationsprozesses war über den kurzen Zeitraum der Untersuchung nicht festzustellen, ist jedoch auch nicht auszuschließen. Zwar ist ein gewisser Grad an Anonymität gegeben, da das Kindernetz in seinen Nutzungsbedingungen ausdrücklich die Verwendung eines Spitznamen verlangt. Allerdings besteht diese Anonymität nur gegenüber den anderen Teilnehmern - die Redaktion kennt die realen Personendaten, da diese ebenfalls bei der Anmeldung angegeben werden müssen. Ein ständiges Wechseln zwischen verschiedenen Identitäten wird durch die Nutzungspolitik des Kindernetzes erschwert: jedes Kind darf sich nur einmal anmelden. Meldet es sich erneut an, wird der alte Benutzername gelöscht.

Dieter Baackes Aussage, daß der Wunsch sich persönlich zu treffen, von einem längeren Kennenlernen im Internet abhängig gemacht wird, läßt sich anhand der Ergebnisse bestätigen. Neun von zehn Kindern haben berichtet, daß sie nach einem intensiven Kontakt über das Netz einem persönlichen Treffen nicht abgeneigt sind. Ein Kind wünschte keine persönlichen Kontakte.

Befürchtungen, die Sprachentwicklung der Kinder könnte zurückbleiben, scheinen unbegründet zu sein. Jedes der Kinder war in der Lage, sich seinem Alter entsprechend zu äußern. Zwar hatten die Kinder teilweise Verständnisprobleme mit einigen Wörtern im Kindernetz, langfristig dürfte dies jedoch zu einem umfangreicheren Wortschatz führen. Diesen Lernprozeß versucht die Redaktion an vielen Stellen zu unterstützen, unter anderem in der Bibliothek oder im KIK-Haus.

8.3.3 Medienkompetenz und Gleichberechtigung

Dank der einfachen und durchdachten Benutzerführung im Kindernetz haben die Kinder schnell und spielerisch den Umgang mit dem neuen Medium erlernt. Neulingen wurde mit der Internet-Ausprobierseite in der Bibliothek der Einstieg leicht gemacht. Trotz Anfangsschwierigkeiten, die teilweise aufgetreten sind, waren alle Kinder dazu in der Lage, sich eine eigene Homepage zusammenzustellen. Darüber hinaus haben sie anderen Kindern Briefe geschrieben und regelmäßig ihren eigenen Briefkasten kontrolliert.

Die Kinder waren durchaus in der Lage, Dinge die für sie wichtig waren, von den unwichtigen zu unterscheiden. So hatten sie bei einer Online-Zeit von 10 bis 30 Minuten nicht viel Zeit, ziellos durch das Kindernetz zu surfen, zumal teilweise lange Ladezeiten das ihnen zur Verfügung stehende Kontingent noch verkürzten. Zielstrebig besuchten alle Kinder zuerst den Briefkasten um nachzusehen, ob neue Nachrichten für sie angekommen waren. Danach haben sie das Angebot mit der zweithöchsten Priorität besucht, bei den meisten war dies der Spielplatz.

Gleichberechtigung bei der Nutzung des Internets ist nicht gegeben. So hatten in vier Klassen jeweils nur drei Kinder die Möglichkeit, von Zuhause aus ins Internet zu gehen. Von diesen hatten die meisten nur ein kleines Zeit-Kontingent für ihre Ausflüge ins Internet zur Verfügung. Ursache hierfür sind in der Regel nicht die Bedenken der Eltern, wie beispielsweise beim Fernsehen, sondern die nicht unerheblichen Kosten, bei der Telekom beispielsweise etwa 5 Pfennig, die mit jeder Online-Minute entstehen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die 5. Nutzungsregel der Kindernetzes, in der es heißt: "Meine Eltern wissen, wann und wie lange ich im Kindernetz surfe".

Da der Zugang auch in naher Zukunft noch kostenabhängig sein wird, werden weiterhin viele Kinder nicht die Möglichkeit haben, das Internet zu besuchen. Dem Lehrer der Hauptschule in Heimersdorf war dies sehr bewußt, deshalb hat er stärkeren Wert auf die Motivation der Kinder, mitmachen zu wollen, gelegt, als auf den Internet-Zugang. Er versucht, diesen Mißstand auszugleichen, indem er regelmäßig mit den Kindern den PC-Pool der Schule besucht. Auch der Lehrer des Gymnasiums in Weiler hatte mich aus Gründen der Gleichberechtigung gebeten, in seiner Klasse Internet-Unterricht zu geben, da viele Kinder aus sozial schwachen Familien die Klasse besuchten.

Aus den Studien, die ich vorgestellt habe, geht hervor, daß nur wenige Mädchen das Internet aufsuchen. Meine Probanden hatten ein Geschlechterverhältnis von sechs zu vier, das bedeutet, daß ich mehr männliche Probanden gefunden habe, als weibliche. Laut Aussage der Kindernetz-Redaktion ist das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen im Kindernetz jedoch ausgeglichen (vgl.: SWR-Pressemappe 1998).

8.3.4 Ergebnisse zur Gestaltung von Kinderseiten

Wie schon im Kapitel "Kinderseiten im Internet" vorgestellt, gibt es nur wenige gute und werbefreie Seiten für Kinder. Kinder haben ihre eigenen Vorstellungen von guten Kinderseiten und sich in den Interviews nicht gescheut, diese zu äußern.

Der von Tobias Gehle beschriebene Wunsch nach Interaktions- und Handlungsmöglichkeiten ist in allen Fällen sehr groß gewesen. Die Kinder haben sich im Kindernetz eine eigene Homepage zusammengestellt und Kontakt zu anderen aufgenommen. Die einzelnen Kindernetz-Angebote wurden besucht, auch wenn es hier je nach Alter unterschiedliche Interessen gab. Der Spielplatz wurde häufig von den jüngeren der zehn Kinder besucht. Wohnviertel, Post und Rathaus wurden von allen häuptsächlich genutzt, da der Wunsch, Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen, sehr groß war. Auch an dem interaktiven Hörspiel wurde mitgeschrieben, wenn auch nur vereinzelt.

Das Verständnis von Inhalten und Texten im Kindernetz war ebenfalls altersabhängig. Auch die Länge der Texte wurde von den Kindern angesprochen. Gehle befand zu lange Texte als nicht kindgerecht und hat damit, den Aussagen der Kinder nach, rechtbehalten. Ein weiters Problem waren die für die jüngeren Kinder teilweise zu schwierige Texte, die damit uninteressant wurden. Ein Kind befand die Unterstützung der Texte durch Bilder für wichtig, da sie zum Verständnis beitragen würden.

Löhr und Schmidbauer stellten einige Erfahrungen dar, die sie in Bezug auf gute Kinderseiten gemacht haben. Gute Kinderseiten sollten durch Bilder und Animationen belebt werden. Diese Forderung wurde von den Kindern in ihren Aussagen stark bestätigt. Bunte Farben, wie sie das Kindernetz bietet, haben den Kindern in allen Altersgruppen gefallen. Bilder und Animationen wurden allgemein als schön bezeichnet, von den Älteren aber auch als zu kindisch empfunden, während jüngere Kinder es kindgerecht fanden.

9 Eigene Einschätzungen

Wie schon mehrfach in meiner Arbeit betont, läßt sich das Wachstum des Internets nicht mehr aufhalten. Erwachsene, Eltern, Pädagogen und Kinder werden sich dem Umgang mit dem neuen Medium nicht mehr lange entziehen können.

Zu den Vorteilen des weltweiten Netzes zählt vor allem der Zugriff auf Informationen und Wissen, der über das Netz wesentlich leichter, schneller und billiger ist, als auf traditionellen Wegen. Immer öfter findet man die gewünschte Erläuterung irgendwo im Internet, ohne daß man teure Fachbücher kaufen oder kostspielige Seminare besuchen muß. Natürlich verlieren Bücher und Schulungen dadurch nicht ihre Daseinsberechtigung, Radio und Zeitung haben ja schließlich auch das Fernsehen überlebt. Tatsächlich zeichnet sich ab, daß der steigende Internet-Konsum vor allem zu Lasten des Fernsehens geht.

Allerdings steht das neue Medium noch lange nicht jedem offen. Bislang benötigt man einen modernen Computer, um ins Netz zu gelangen, und darüber hinaus werden hohe Telefon- und Provider-Gebühren fällig. Zwar versuchen einige regionale und bundesweite Initiativen (z.B. Schulen ans Netz) die Kinder über diese Hürden zu heben, doch auch sie können nicht jedem Kind zu jedem Zeitpunkt den Zugang zum Informationspool Internet ermöglichen. Ich teile daher nicht die Ansicht einiger Internet-Befürworter, daß soziale Unterschiede im Internet keine Rolle mehr spielten.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Fülle an Informationen im Internet und seiner Freizügigkeit: Jeder kann alle möglichen Inhalte abrufen oder selber veröffentlichen. Dies bedeutet im Umkehrschluß, daß Kinder neben allerhand nützlichen auch jugendgefährdende Seiten aufrufen können und daß auch gefährliche Inhalte ihren Weg ins Netz finden. Zumindest den Zugriff auf Web-Adressen mit pornographischem Schwerpunkt kann man durch den Einsatz der bereits erwähnten Cyber Sitter auf dem heimischen PC einigermaßen wirksam verhindern. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, daß es keinen vollständigen Schutz gibt. Dies gilt vor allem dann, wenn Kinder und Jugendliche diese Inhalte gezielt suchen oder ihre Kenntnisse über den Zugangsrechner und das Internet die von Eltern und Betreuern weit übersteigen.

Unter normalen Umständen ist es meiner Meinung nach nicht zu befürchten, daß Kinder durch regelmäßiges Surfen vereinsamen und in ihrer Entwicklung gestört werden. Ich teile die Ansicht, daß Kontakte, die ausschließlich über das Internet stattfinden, anonymer und unverbindlicher sind. Gerade deshalb wird sich kaum ein Kind mit virtuellen Freunden zufriedengeben. Kommunikation über das Netz ergänzt den direkten Kontakt zur Umgebung nur, ähnlich wie Brieffreundschaften, und stellt darüber hinaus oft ein Hilfsmittel dar, um reale Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Natürlich läßt sich nicht ausschließen, daß es auch Kinder gibt, die das Internet nutzen, um in eine virtuelle Realität zu flüchten. In diesem Fall dürfte die übermäßige Internet-Nutzung jedoch nur ein Symptom und nicht die Ursache für die Probleme des Kindes sein.

Auch in der Möglichkeit, relativ leicht seine Identität wechseln und in neue Rollen schlüpfen zu können, sehe ich kein allzu großes Gefahrenpotential. Schließlich kommen die im Netz angenommenen Rollen zu den in der Realität existierenden hinzu und ersetzen diese nicht. Außerdem schlüpfen Kinder auch bei normalen Spielen mit Altersgenossen in unterschiedliche Rollen, sei es beim "Räuber und Gendarm"-spielen oder im Kinderkaufladen. Auch im Netz sieht sich der Nachwuchs mit Verhaltensregeln (z.B. "Netikette") und Vorschriften (z.B. Nutzungsbestimmungen) konfrontiert, Fehlverhalten wird gegebenenfalls sanktioniert. Darüber hinaus lassen sich nicht alle Verhaltensweisen einfach ablegen, so daß man auch unter einem anderen Pseudonym durchaus wiedererkannt werden kann.

Kinder erlernen neue Dinge spielerisch, schnell, unkompliziert und besitzen die notwendige Neugier. Meine Beobachtung war, daß sie das Internet einfach ausprobierten und erforschten. Die meisten Erwachsenen tun sich dagegen bei ihren ersten Schritten im Netz eher schwer. Viele Kinder werden meiner Einschätzung nach die technischen Kompetenzen ihrer Erziehungsberechtigten schnell überholen. Dennoch sollten diese nicht staunend daneben stehen und die Kinder ansonsten sich selbst überlassen, denn es kommt nicht alleine auf das Beherrschen der Technik an.

Eltern und Betreuer können sich nicht auf die Aussagen von Dritten verlassen, denn noch liegen die Meinungen zu Chancen und Risiken des Internets weit auseinander. Stattdessen müssen sie eigene Internet-Kompetenz erwerben und Erfahrungen mit dem neuen Medium sammeln, um einschätzen zu können, was noch zum "normalen" Umgang mit dem Internet gehört und was nicht. Außerdem sollten sie die Medienerlebnisse der Kinder nachvollziehen können und ihnen als kompetenter Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Nur so können sie ihre Medienerziehungskonzepte in die Tat umsetzen und den Kindern und Jugendlichen die Gefahren und Möglichkeiten des Internets vermitteln.

Literatur

[1] APPEL, Sven: Knirpse treten in die Fußstapfen von Bill Gates.
IN: Wiesbadener Kurier 05.09.1998.
[2] AUFENANGER, Stefan: Neue Medien als pädagogische Herausforderung.
IN: SCHELL, Fred/SCHORB, Bernd/PALME, Hans-Jürgen (Hrsg.): Jugend auf der Datenautobahn - Sozial-, gesellschafts- und bildungspolitische Aspekte von Multimedia, München 1995, S. 57-63.
[3] AUFENANGER, Stefan: Internet-Angebote für Kinder - Ein Streifzug durchs World Wide Web.
IN: Medien Praktisch 3/97, S. 22-24.
[4] BAACKE, Dieter: Jugend und Internet.
IN: BAACKE, Dieter/SCHNATMEYER, Dorothee: Neue Medien - Neue Gesellschaft?, Bielefeld 1997, S. 26-36.
[5] BAHL, Anke: Zwischen On- und Offline - Identität und Selbstdarstellung im Internet, München 1997.
[6] BENNING, Maria: Heise und Igel.
IN: c't 16/99, Editorial.
[7] BLEUEL, Jens: Zitieren von Quellen im Internet 1996.
Online im Internet - URL: http://ourworld.compuserve.com/homepages/jbleuel/ip-zit.htm [Stand 13.05.2000].
[8] BÖLTS, Rosemarie: Für jedes Kind eine eigene Homepage.
IN: Frankfurter Rundschau vom 05.05.1999.
[9] DPA-Meldung-Basisdienst, Hamburg vom 02.02.1996, Experten warnen: Jugendschutz ist im Internet unmöglich.
[10] DREWES, Detlef: interviewt
IN: DPA-Meldung-Landesdienst Hessen vom 08.07.1998, Experte: Kinderpornographie im Internet wird immer sadistischer.
[11] FASCHING, Thomas: Internet und Pädagogik, München 1997.
[12] FEIERABEND, Sabine/KLINGLER, Walter: Jugendliche und Multimedia. Ergebnisbericht einer Studie im Auftrag des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (Dokumentation - Heft 6.) Baden-Baden 1997.
[13] GEHLE, Tobias: Kinder auf Draht - Internetangebote für Kinder und Jugendliche.
IN: c't 20/98, S. 88-93.
[14] GfK Online-Monitor, 4. Untersuchungswelle 18.08.1999 Online im Internet - URL: www.gfk.de [Stand: Septemer 1999].
[15] GfK Panel Services, Studie vom Januar 1998, S. 7.
[16] HANSEN, Hans Robert: Wirtschaftsinformatik I, Kapitel: ISO-OSI Architekturmodelle für offene Kommunikationssysteme. Stuttgard 1992, 6 Auflage, S. 650-657.
[17] KÜBLER, Hans-Dieter: surfing, chatting, mailing ... Wieviel und was für eine Pädagogik braucht das Internet? Teil 1.
IN: Medien Praktisch 3/97, S. 4-9.
[18] MOOS-PHILIPP, Astrid: Internet-Geplauder in einer Sprache wie von Donald Duck.
IN: Wiesbadener Kurier vom 10.03.1999.
[19] LAUFFER, Jürgen: Neue Medien, neue Familie - Thesen und Empfehlungen.
IN: BAACKE, Dieter/SCHNATMEYER, Dorothee: Neue Medien-Neue Gesellschaft?, Bielefeld 1997, S. 108-116.
[20] LEVINE, John R./LEVINE YOUNG, Margaret: Internet FAQ`s - Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Internet, Bonn 1996.
[21] MUSCH, Jochen: Die Geschichte des Netzes: ein historischer Abriß.
Online im Internet 1999. URL: http://www.psychologie.uni-bonn.de/sozial/staff/musch/history.htm [Stand 17.2.1999].
oder im Anhang Kapitel C.1 "Geschichte des Netzes", S. 156.
[22] POSTMAN, Neil: Das Internet taugt nicht für die Hausaufgaben - Ein Gespräch mit dem Medienkritiker Neil Postman über Bildung und Computer in der Schule: Interview geführt von Susanne Gaschke und Uwe Jean Heuser.
IN: Die Zeit 18.10.1996.
[23] SCHMIDBAUER, Michel/LÖHR, Paul: Internetkompetenz für Kinder.
IN: TelevIZIon 11/1998/1.
[24] SWR-Online-Redaktion: Pressemappe - Das SWR Kindernetz 1998.
[25] SWR-Online-Redaktion: Pressemappe - Das SWR Kindernetz 1999.
[26] Zehnter Kinder- und Jugendbericht: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 1998.
[27] Vierter Rundfunkänderungsstaatsvertrag 1998.
[28] WEILER, Stefan: Mit dem Computer durch die Kindheit.
IN: LURDES, Peter/WERNER, Andreas (Hrsg.): Multimedia-Kommunikation, Theorien, Trend und Praxis, Westdeutscher Verlag 1997.
[29] WEIZENBAUM, Joseph: Keine Kinder ins Internet - Computerpionier und -kritiker, warnt vor der Infomationsflut aus dem Datennetz: Interview geführt von Susanne Kutter.
IN: Wirtschaftswoche 19.03.1998
[30] WITTIG, Christine / ZUNTERER, Mathias: "Mailboxen in der Jugendarbeit".
IN: SCHELL, SCHORB, PALME (Hrsg.), Jugend auf der Datenautobahn, München 1995